Verkehrsstatistik 2020 | Rund 17 Prozent weniger Unfälle in Augsburg und Nordschwaben

Das Polizeipräsidium Schwaben Nord veröffentlichte am 18.02.2021 die Verkehrsstatistik für das Jahr 2020.

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Symbolbild

Unfallentwicklung allgemein

 

Die Gesamtzahl der von der Polizei Nordschwaben registrierten Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr um 16,8 % gesunken. Während im Jahr 2019 noch 28.134 Verkehrsunfälle aufgenommen werden mussten, reduzierte sich diese Zahl im Jahr 2020 um 4.732 auf 23.402 Verkehrsunfälle. Dies ist zugleich der niedrigste Wert seit dem Jahr 2011 (22.735).

Entgegen dieser Entwicklung war seit dem Jahr 2010 bis 2019 ein kontinuierlicher Anstieg der Unfallzahlen zu beobachten, welcher mit der Zunahme des Fahrzeugbestandes einherging. Auch im Jahr 2020 erhöhte sich der Fahrzeugbestand von 682.359 Fahrzeugen im Jahr 2019 auf 694.805.

Es ist daher davon auszugehen, dass eine wesentliche Ursache für den deutlichen Rückgang im Berichtsjahr in der geringeren Mobilität der Bevölkerung infolge der Corona-Pandemie und in dem damit verbundenen Rückgang des Verkehrs liegt. Anlog des Pandemieverlaufs waren in den Monaten März (-28,0%) und April (-41,3%) sowie November (-27,6%) und Dezember (-25,1%) die größten Rückgänge der Verkehrsunfallzahlen zu verzeichnen. Betrachtet man den Zeitraum des ersten Lockdowns (21.03.2020 – 19.04.2020) isoliert, ging die Anzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über 50 % von 2.393 (2019) auf 1.116 Verkehrsunfälle zurück.

Verletzte infolge eines Verkehrsunfalls

 

Auch die Gesamtzahl der Verletzten infolge eines Verkehrsunfalls ist mit 17,2 % deutlich rückläufig. So wurden für das Berichtsjahr 4.062 Verletzte registriert, im Jahr 2019 waren dies noch 4.906. Die deutlichsten Rückgänge waren hier ebenfalls in den Monaten März (-29,2%) und April (-28,1 %) sowie November (-31,1%) und Dezember (-33,9 %) zu beobachten. Von den 4.062 verletzten Verkehrsteilnehmern erlitten 3.498 Personen (2019: 4.311) leichte und 564 (2019: 595) schwere Verletzungen.
(Anmerkung: Als schwerverletzt zählt ein Verkehrsteilnehmer, der stationär (mind. 24 Stunden) im Krankenhaus behandelt wird.)

Tödliche Verkehrsunfälle

 

Etwas anders stellt sich die Lage bei den tödlichen Verkehrsunfällen dar. Hier musste nach dem absoluten Tiefstwert im Jahr 2019 (23) ein Anstieg auf 31 Getötete verzeichnet werden. Während im Jahr 2019 in den Monaten Januar bis Mai kein Mensch infolge eines Verkehrsunfalls sein Leben verlor, waren dies im Vergleichszeitraum des Berichtsjahres zehn tödlich verletzte Verkehrsteilnehmer. Im 10-Jahresvergleich stellt dies den dritt-niedrigsten Wert da.

74 % der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften.

Zwölf der Getöteten nutzten einen Pkw, sieben ein Fahrrad oder Pedelec, sechs ein motorisiertes Zweirad, fünf der Getöteten waren Fußgänger und ein Lkw-Fahrer verlor infolge eines Verkehrsunfalls sein Leben.