Viel Arbeit für die Polizei | „Tag des Callcenterbetruges“ im westlichen Landkreis Augsburg

Gestern stand das Telefon der Polizei Zusmarshausen nicht mehr still. Telefonbetrüger hatten sich quer durch das Repertoire des Callcenterbetruges gearbeitet.

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Symbolbild

Über eine Online-Anzeige ging zunächst die Mitteilung einer 62-jährigen Frau aus Altenmünster ein. Diese gab sich in einer WhatsApp Nachricht als ihre Tochter aus. Aufgrund der Vorsicht der 62-jährigen kam es hier jedoch zu keinem weitern Kontakt oder gar Schaden. In der Regel führen solche WhatsApp Nachrichten dazu, dass Geldforderungen gestellt werden um angeblichen Angehörigen aus einer Notlage zu helfen.

Um 12:20 Uhr erhielt ein 64-jähriger Mann aus Bonstetten den Anruf eines falschen Polizeibeamten. Dieser nannte sich Uwe Bergmeier und wäre vom K4, Raubdezernat. Hier wurde vorgegaukelt, dass in der Nachbarschaft ein Raub stattgefunden hätte. Ein Zettel mit der Adresse des 64-jährigen wäre gefunden worden. Dies führt nach Wunsch des Täters in der Regel dazu, dass einem Kurier Wertgegenstände ausgehändigt werden um diese angeblich in Sicherheit zu bringen.

Mit gleicher Vorgehensweise wurde um 11:30 Uhr eine 50-jährige Frau aus Hausen angerufen. Bei ihr meldete sich ein angeblicher Beamter des Raubdezernats des Polizeipräsidiums Augsburg. Sie nahm den Täter aber nicht ernst, was letztlich dazu führte, dass der Unbekannte die 50-jährige am Telefon wüst beleidigte.

Um 12:35 Uhr wurde dann ein 46-jähriger Mann aus Diedorf angerufen. Der Anrufer, vorgenannter Uwe Bergmeier, gab sich dieses Mal allerdings nicht mit der Kripo Augsburg zufrieden, sondern gab an vom Bundeskrimialamt aus anzurufen. Der 46 jährige müsse eine Zeugenaussage machen. Auch dieses Gespräch wurde für den Täter Bergmeier erfolglos beendet, bevor es zu irgendwelchen Geldforderungen kam.

Um 13:41 Uhr rief Herr Bergmeier, jetzt Mordermittler, bei einer 29-jährigen Studentin aus Anhausen an. Ebenfalls erfolglos.Um 14:10 Uhr hat Uwe Bergmeier hat zurück zum Raubedzernat gewechselt und einen 65-jährigen Mann aus Diedorf angerufen. Diesen fragte er nach unregelmäßigen Kontobewegungen und letztlich nach einem Schließfach. Aber auch hier kam er nicht zum Erfolg.

14:25 Uhr, Herr Bergmeier ist noch beim Raubdezernat, es erwischt dieses Mal eine 85-jährige Frau, ebenfalls aus Diedorf. Aber auch hier erfolglos.

Um 15:15 Uhr rief Herr Bergmeier, bei einer 53-jährigen Frau, aus Diedorf an. Herr Bergmeier, nach wie vor beim Raubdezernat tätig, erzählte ihr etwas von einem schlimmen Raubüberfall und fragte, nach wie viele Personen im Haus wohnen. Aber auch die 53-jährige durchschaute den Trick.
16:00 Uhr, Herr Bergmeier versucht es bei einem 80-jährigen Rentner aus Diedorf. Hier musste die „altbekannte rumänische Einbrechertruppe“ herhalten, die in der Umgebung Einbrüche verübt hat. Der 80-jährige wurde nach Sparbüchern, Schließfächern und Tresoren gefragt. Nachdem der Angerufene keinerlei Informationen herausgab legte Herr „Bergmeier“ auf.

16:30 Uhr: Keine Anrufe mehr. „Kollege Bergmeier“ hatte vermutlich Feierabend.
Der digitale Kollege von Herrn Bergmeier hielt da länger durch. Eine 31-jährige Frau aus Ustersbach erhielt am Dienstag in der Zeit von 11:30 – 17:30 Uhr mehrere Anrufe einer englischsprachigen Computerstimme „Europol is Calling“. Die Stimme erklärte der 31-jährigen, dass ihre Paßdaten für Straftaten verwendet wurden und warnte sie vor Missbrauch. Die 31-jährige solle auf ihrer Tastatur die „1“ drücken. Da auch sie misstrauisch war beendete sie das Telefonat.

Auch in Auerbach versuchte die freundliche Computerstimme von Europol ihr Glück bei einer 68-jährigen Frau. Sie sollte die „1“ drücken, wenn sie Probleme mit Ihrem Tablet-Computer habe. Auch die 68-jährige kam dieser Aufforderung nicht nach.

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