Weltärztepräsident: Politik ist “unterirdisch” – Scholz lässt Lauterbach “im Regen stehen”

In „RTL Direkt“ kritisiert Frank Ulrich Montgomery, der Präsident des Weltärztebundes, die Gesundheitspolitik der Ampel-Koalition scharf und fordert mehr Führung von Kanzler Scholz. Olaf Scholz G154Ec5131 1280

Die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die Isolationspflicht doch beizubehalten, sei „eine weitere Episode in den vielen merkwürdigen und widersprüchlichen Geschichten, die wir erlebt haben“, sagte Montgomery am Abend, „aber es ist gut, dass er sich noch korrigiert hat, bevor irgendwelcher Unsinn beschlossen wurde.“

Diese Entscheidung über Fernsehen und Twitter zu kommunizieren, sei allerdings kein guter Stil: „Die ganze Politik ist unterirdisch geworden, auch wenn sie diesen Kompromiss zur Impfpflicht sehen.“ Es gehe um die Lebenschancen von Menschen, und dann werde das in parteipolitischem Hickhack „verfrühstückt“. Dies sei langsam unwürdig, er wünsche sich mehr Führung, so Montgomery: „Es fehlt ein Kapitän!“

Die Impfpflicht stelle eine gute Präventionsmaßnahme dar.  Er sei inzwischen  auch bereit, die Impfpflicht ab 60 zu nehmen, das sei besser als gar kein Kompromiss., so Montgomery: „Ich bin mal gespannt, ob sie dieses merkwürdige Ding noch durch den Bundestag kriegen.“ Er sei vom Verhalten aller Parteien „zutiefst enttäuscht“.

Karl Lauterbach müsste sich mehr gegen die FDP durchsetzen, so Montgomery weiter: „Das geht aber nicht, weil Olaf Scholz keinerlei Führung erkennen lässt. Er lässt seinen Gesundheitsminister im Regen stehen.“