Häufigkeit von Wildunfällen im Mai
In der Oberpfalz steigt das Risiko für Wildunfälle im Mai erheblich an. Dies liegt sowohl an der beginnenden Jagdsaison als auch an den Revierkämpfen unter Rehböcken und den Veränderungen in der Vegetation. Mit etwa 1.100 Wildunfällen ist dieser Monat der Hauptzeitraum für Zusammenstöße zwischen Fahrzeugen und Tieren. Im vergangenen Jahr machten Wildunfälle 30,4 % aller Verkehrsunfälle aus, was bedeutet, dass nahezu jeder dritte Unfall mit Wildtieren zu tun hat. Hierbei steht der Tierschutz klar im Vordergrund, da verletzte Tiere bei einem späteren Auffinden möglicherweise stundenlang leiden.
Empfehlungen zur Unfallvermeidung
Um Wildunfälle zu vermeiden, gibt die Polizei folgende Ratschläge:
- Reduzieren Sie die Geschwindigkeit bei Dämmerung und in der Nähe von Wald- und Feldgebieten.
- Achten Sie auf Wildwechsel-Schilder, die bewusst aufgestellt sind.
- Beachten Sie, dass nach einem Tier oft weitere folgen können.
- Weichen Sie nicht aus, da die Gefahr durch Bäume oder entgegenkommende Fahrzeuge größer ist.
- Rufen Sie nach einem Zusammenstoß immer die Polizei, auch wenn das Tier wegläuft.
Sofort handeln nach einem Wildunfall
Nach einem Unfall ist es wichtig, schnell und korrekt zu handeln, um strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden:
- Das Zurücklassen verletzter Tiere kann als Tierquälerei nach §17 Tierschutzgesetz gewertet werden.
- Die Nichtmeldung eines Wildunfalls verstößt gegen das Bayerische Jagdgesetz (Art. 37 Abs. 1 BayJG).
- Daher ist eine sofortige Benachrichtigung der Polizei oder des Jagdpächters gesetzlich vorgeschrieben.
Anleitung für das korrekte Verhalten nach einem Wildunfall
Falls es zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier kommt, befolgen Sie diese Schritte:
- Sichern Sie die Unfallstelle: Schalten Sie das Warnblinklicht ein, ziehen Sie eine Warnweste an und stellen Sie ein Warndreieck in ausreichender Entfernung auf (mindestens 100 m auf Landstraßen, 200 m auf Autobahnen).
- Versorgen Sie verletzte Personen: Wählen Sie den Notruf 112 und leisten Sie Erste Hilfe.
- Sichern Sie Ihr Fahrzeug: Sofern fahrbereit, parken Sie es abseits der Fahrbahn. Ist es nicht fahrbereit, gehen Sie an einen sicheren Ort, z.B. hinter die Leitplanke.
- Benachrichtigen Sie die Polizei: Rufen Sie die 110, auch wenn das Tier entkommen ist, da die Meldung eines Wildunfalls gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Polizei informiert dann den zuständigen Jäger.
- Falls gefahrlos möglich, ziehen Sie ein totes Tier an den Fahrbahnrand, jedoch nur mit Handschuhen, um sich vor Krankheiten zu schützen.
- Halten Sie Abstand zu verletztem Wild, da diese Tiere unvorhersehbar reagieren können.
- Nehmen Sie das Tier nicht mit: Es ist verboten, verletztes oder totes Wild ohne Rücksprache mit der Polizei oder dem Jäger mitzunehmen – auch nicht zum Tierarzt.
Zusätzlicher Hinweis
Notieren Sie sich den genauen Ort des Unfalls oder nutzen Sie die GPS-Funktionen Ihres Smartphones, um den Unfallort zu markieren (z. B. durch Antippen der Karte und Versenden des Standortes per Messenger an einen Bekannten). Dies erleichtert Ihnen die Ortsbestimmung, die Kommunikation mit der Polizei und die Nachsuche durch den Jäger. So kann verletztes Wild schneller gefunden und erlöst werden.

