Linus Strasser, deutscher Ski-Star und frisch gebackener Slalom-Sieger von Schladming, äußert sich im RTL/ntv-Interview zu den Corona-Maßnahmen rund um die Olympischen Spiele in Peking und der Angst, (falsch) positiv getestet zu werden.

Strasser über die chinesischen Auflagen für die Teilnahme an Olympia:
“Die Situation ist so, wie sie jetzt ist. Ich akzeptiere die auch so. Ich nehme die an und probiere das Beste daraus zu machen. Es ist natürlich krass, was wir alles für Auflagen haben und was die alles wollen. Es gibt ja extra diese Olympia-App, wo wir gefühlt unser halbes Leben hochladen müssen. Wo man sich denkt, was genau hat das jetzt mit dem Leistungssport oder mit Olympia zu tun. Die sind da knallhart. Da heißt es hochladen oder du wirst einfach nicht freigeschaltet und deine App springt nicht auf grün um, sondern bleibt einfach rot. Und dann fliegst du halt nicht nach China.”
“Du musst deine Meldebescheinigung hochladen, musst zum Landratsamt gehen und deine Meldebescheinigung einholen und die abfotografieren und hochladen. Da denke ich mir: Was interessiert das einen Offiziellen von den Olympischen Spielen in China, wie meine Meldebescheinigung aussieht? Aber es sind mehrere Sachen: Wir müssen ein Health Monitoring seit zwei Wochen führen. Ich weiß gar nicht, was da noch alles kommt. Die täglichen Testungen. Ich will da gar nicht zu kritisch drüber reden, aber es ist krasser als man denkt. Aber ich bleibe dabei, was Aksel Lund Svindal gesagt hat. Der hat es auf den Punkt gebracht: Wir brauchen jetzt nicht eine oder zwei Wochen vorher anfangen uns zu beschweren, das hätte man auch vor vier oder sechs Jahren wissen können.”
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Strasser über den umstrittenen CT-Richtwert für Corona-Tests, der angeben soll, ab wann eine corona-infizierte Person nicht mehr als ansteckend gilt (in Deutschland liegt dieser bei 30; je niedriger der Wert, desto höher die Viruslast des Getesteten):
“Das ist ein Riesenproblem, was auch Wolfgang Maier angesprochen hat, dass die zum Beispiel mit einem 40er CT messen, was natürlich komplett utopisch ist. Da könnte es einen wirklich jederzeit erwischen. Soweit ich das jetzt mitbekommen habe, sind sie runtergegangen auf 35 was immer noch extrem hoch ist. Es wäre jetzt eine Lüge, wenn ich sagen würde, ich hätte keine Angst davor oder keinen Respekt davor, irgendwie positiv getestet zu werden, wenn es auch falsch positiv ist. Wenn man dann die Geschichten von den Rodlern hört, das ist abenteuerlich. Das ist nichts, was Du als Sportler erleben willst. So wie ich die Geschichten höre oder sowas mit der App selbst mitbekomme, denke ich mir halt auch: Eigentlich will ich nur an einem Event teilnehmen, das einen Riesenstellenwert auf dieser Welt hat und das eigentlich dafür erschaffen worden ist oder den Gedanken trägt, Leute zu vereinen. Ich will da Sport machen, ich will gute Leute treffen und ein cooles Event erleben und nicht mich mit solchen Dingen beschäftigen müssen oder vor solchen Sachen Angst haben müssen.”


