„Wir müssen deutlich schneller werden“ | Augsburg, München und Nürnberg arbeiten bei der Digitalisierung zusammen

Um die Anforderungen der Digitalisierung in den kommunalen Verwaltungen erfolgreich zu meistern, haben die drei größten Kommunen Bayerns eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Unter dem Motto „Die Digitalisierung als gemeinsames Zukunftsthema“ arbeiten die drei Städte künftig inhaltlich und strategisch zusammen.

19 07 17 Digitalisierung Kooperationsvereinbarung Foto Sieber
Augsburgs Stadtdirektor Frank Pintsch (links), Münchens IT-Referent und Chief Digital Officer Thomas Bönig (Mitte) sowie Nürnbergs IT-Referent Harald Riedel haben eine Kooperationsvereinbarung für den Bereich der Digitalisierung in den kommunalen Verwaltungen der drei größten Städte Bayerns unterzeichnet. Foto: Stefan Sieber/Stadt Augsburg

Sich sofort in jeder Stadtverwaltung zurechtfinden „Wir erhoffen uns von einer Kooperation, dass wir durch den engen Austausch mit München und Nürnberg von den Erfahrungen aller profitieren, Fehler vermeiden und der Bevölkerung einen einheitlichen Weg bieten können. Wer von Augsburg nach Nürnberg oder München zieht, soll sich im digitalen Angebot der jeweiligen Stadtverwaltungen sofort zurechtfinden“, so Augsburgs Stadtdirektor Frank Pintsch, zu dessen Verantwortungsbereich die Digitalisierung gehört. Dieser Entwicklung kann und will sich die Stadt Augsburg nicht entziehen. „Wir arbeiten derzeit bereits an zahlreichen Projekten, um den digitalen Wandel innerhalb der Stadtverwaltung aktiv und durchdacht zu nutzen und den Service für Bürgerinnen und Bürgern zu verbessern“, so Pintsch. Gemeint sind neue effektive Möglichkeiten wie etwa Online-Videotermine, Onlineformulare und Online-Verwaltungsleistungen für noch mehr Bürgerservice. Weitere Beispiele sind das Ratsinformationssystem der Stadt Augsburg oder die elektronische Akte (E-Akte) etwa bei Bauanträgen, an denen gleichzeitiges Arbeiten möglich ist.

Daseinsvorsorge bleibt zentrale Aufgabe der Städte

Mit Nachdruck weist der Augsburger Stadtdirektor auf die SmartCity-Charta für Kommunen, nach der die Daseinsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger auch in Zeiten der Digitalisierung die zentrale Aufgabe der Städte bleibt. „Dies gilt vor allem für die urbanen Zentren, zu denen die drei größten Städte Bayerns zählen. Bei den vielfältigen Fragen rund um die Modernisierung der Verwaltung müssen wir die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit unserer Städte für alle Bürgerinnen und Bürger, für die Wirtschaft und für die Wissenschaft sichern“, so Pintsch. Es gelte, die enormen Chancen und Potenziale der Digitalisierung beherzt zu nutzen, denn diese beeinflusse maßgeblich die Innovations- und Handlungsfähigkeit der Kommunen. „Die Städte stehen hierbei in keiner Konkurrenz zueinander, sondern können vielmehr die gemeinsam die Herausforderungen meistern. Mit einer starken Kooperation haben wir alle Möglichkeiten, den Weg der digitalen Transformation für alle – nicht zuletzt auch für die städtischen Kolleginnen und Kollegen – gewinnbringend zu gestalten“, so Stadtdirektor Frank Pintsch.

„Wir müssen deutlich schneller werden“

Thomas Bönig, IT-Referent und Chief Digital Officer (CDO) der Landeshauptstadt München, sieht den Zuspruch und das Interesse aus Nürnberg und Augsburg ausgesprochen positiv: „Kooperationen sind ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg bei der Digitalisierung. Wir müssen bei der digitalen Transformation deutlich an Geschwindigkeit zulegen, um in einer zunehmend digitalen Stadtgesellschaft Angebote und Dienstleistungen anbieten zu können, die in die heutige Zeit passen. Durch eine abgestimmte Vorgehensweise können wir effizienter und schneller agieren sowie vom gemeinsamen Erfahrungsaustausch erheblich profitieren. Menschen haben schon immer Gemeinschaften gebildet um große Ziele zu erreichen.“

Ziel: Erfolge bei der Digitalisierung von Dienstleistungen

„Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg“, zitiert Nürnbergs IT-Referent Harald Riedel den populären Vertreter des Industriezeitalters Henry Ford, um den Wert einer Kooperation zu beschreiben. Analog dazu sagt Riedel: „Die drei größten Städte Bayerns haben sich jetzt im Informationszeitalter zusammengetan, um gemeinsam für unsere Bürgerinnen und Bürger in den nächsten Jahren Erfolge bei der Modernisierung unserer Verwaltungen und bei der Digitalisierung unserer Dienstleistungen zu erreichen.“