“Wir sind Augsburg” | Mitarbeiter demonstrieren gegen Stellenabbau bei MAN Energy Solutions

Nach der Ankündigung des massiven Stellenabbaus bei der MAN Energy Solutions hatte die IG Metall Augsburg alle Beschäftigten zu einer Demonstration aufgerufen. Heute Vormittag zogen sie rund um das traditionsreiche Werk an der Sebastianstraße.

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Foto: Christoph Bruder

MAN Energy Solutions muss sparen. In den vergangenen Tagen wurden die Mitarbeiter des Augsburger Traditionsunternehmen durch die Unternehmensleitung in Kenntnis gesetzt, dass 450 Mio. Euro eingespart werden müssen. Besonderes Sparpotential sieht der Vorstand der zu MAN SE (VW-Konzern) gehörenden Unternehmens beim Personal. 4000 Stellen sollen deutschlandweit wegfallen, rund 1800 Arbeitsplätze stehen alleine im Stammwerk Augsburg auf der Kippe. “Wir werden diesen angekündigten Kahlschlag in keinster Form akzeptieren. Wir fordern eine Rücknahme der Horrorzahlen, einen Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und ernsthafte Verhandlungen über eine zukunftsfähige Aufstellung des Unternehmens.“, so Michael Leppek, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Augsburg. Für heute er die MAN-Beschäftigten zu einer Demonstration aufgerufen und die Mitarbeiter waren zu großen Teilen gefolgt.

MAN Energy Solutions erfahren hohe Solidarität aus der Politik

Unterstützung erhielten sie von Seiten der Politik. Oberbürgermeisterin Eva Weber kündigte in einer Ansprache ihre volle Unterstützung an, zudem waren neben den beiden Augsburger Bundestagsabgeordneten Volker Ullrich (CSU) und Ulrike Bahr (SPD) auch zahlreiche Vertreter des Augsburger Stadtrats an die Sebastianstraße gekommen. Die Aussage dahinter war klar: Die Schwabenmetropole will das traditionsreiche Unternehmen in seiner jetzigen Größe erhalten.

Ein Umbau des Stammsitzes in ein Forschungs- und Testwerk mit deutlich verkleinerter Belegschaft soll in keinem Fall das Ergebnis des Sparkurses werden. Auch der von Volkswagen angestrebte Verkauf von MAN Energy Solutions soll gestoppt werden. “MAN gehört zu MAN”, so ein Mitarbeiter.

Es war pünktlich fünf vor 12

Symbolträchtig um fünf vor 12 hatte er sich mit einem großen Teil der Belegschaft am sogenannten Buz-Tor (Tor C) versammelt, von dort aus zog man zum “Diesel-Tower”. Dort fand eine Kundgebung statt, bei der neben Leppek der Betriebsratsvorsitzende Werner Wiedemann und der betriebliche IG Metall-Sprecher Tim Kattner zu Wort kamen.

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