“Wundertüte” TSV Haunstetten gewinnt beim Spitzenreiter Regensburg

Die Drittliga-Handballfrauen des TSV Haunstetten entwickeln sich in dieser Saison zu einer kleinen Wundertüte: eine Woche nach der deprimierenden Heimniederlage gegen Schlusslicht Pforzheim setzten sich die Rot-Weißen nun völlig überraschend beim Tabellenführer und Aufstiegsfavorit Nummer eins, ESV Regensburg, nach einer grandiosen Vorstellung mit 26:24 (12:9) durch.Handball 4081306 1280

Das Bayerische Derby bot den ca. 250 Zuschauern alles was das Handballherz begehrt: Kampf, Leidenschaft und eine Dynamik auf höchstem Niveau. Der ESV ging dabei nach zähem Start standesgemäß in Führung (2:0, 7.Minute). Aber die Haunstetter Defensive gewann nach einer Viertelstunde zusehends an Stabilität und nach einer Viererserie lag man seinerseits mit 6:3 in Front. TSV-Torhüterin Leni Frey glänzte hier schon mit etlichen Paraden und dies sollte sich im weiteren Verlauf noch steigern. Bis zur Pause hatten die Augsburger den Abstand trotz der vier Zeitstrafen halten können und die Spannung nahm nach Wiederanpfiff noch einmal zu. Die Rot-Weißen hatten diesmal sogar ihre beste Phase und waren im Gegensatz zu allen Prognosen plötzlich mit sechs Toren vorn (18:12, 44.Minute). Aber der Spitzenreiter kam zurück: angetrieben von Spielmacherin Amelie Bayerl (6 Treffer) und der überragenden Flügelflitzerin Anna Fuhrmann (7) hatten die Einheimischen beim 20:21 wieder den Kontakt hergestellt und als wenige Minuten später sogar der 23:23-Ausgleich gelang, schien die Partie endgültig zu kippen. Aber Haunstetten zeigte Nervenstärke und ließ den möglichen Führungstreffer mit einer phantastischen Defensive nicht zu. Als Patricia Horner eineinhalb Minuten vor dem Ende das 26:24 gelang und Leni Frey im Gegenzug den nächsten freien Wurf entschärfen konnte, war die Überraschung perfekt und Haunstetten konnte seine ausgezeichnete Teamleistung in der Jubeltraube feiern. Trainer Herbert Vornehm zeigte sich im Anschluss entsprechend zufrieden: „Das war nicht nur ein Sieg des Willens, wir haben auch über weite Strecken spielerisch überzeugt und waren in allen Mannschaftsteilen ganz schlecht auszurechnen.“

TSV: Frey, Spindler (Tor); Horner, Hänsel (je 4), Irmler (4/1), Walter, Fischer, Schäfer (je 3), Niebert (3/3), Keßler (2), Hoffmann, Knöpfle, Driske, Kurstedt