Zu viele Probleme in der ersten Spielhälfte – Ulmer Basketballer verlieren in Braunschweig

Im ersten von drei Auswärtsspielen in Folge zeichnete sich von Beginn ein harter Kampf gegen bissige Löwen ab. Nach einem ausgeglichenen Start ins erste Viertel hatten die Ulmer im Laufe der ersten Halbzeit Probleme gegen die aggressive Defensive der Gastgeber.

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Foto: PM BBU

Neben den Ballverlusten (7 TO), fiel der sonst so verlässliche Dreier anfangs nicht (3/13 3-Pkt.). Die Hausherren dagegen zeigten sich bis dahin von außen effizienter (6/15), setzten sich zudem häufig körperlich unter dem Korb durch und kamen somit zu zweiten Wurf-Chancen (8 OR). Dementsprechend nahmen die Ulmer in der ersten Hälfte deutlich weniger Würfe als der Gegner (38:25), verwandelten jedoch ihre Abschlüsse innerhalb der Zone hochprozentig (8/12 2-Pkt.). Es ging mit einem 16 Punkte Rückstand aus Ulmer Sicht in die Pause (51:35, HZ.). Die Ulmer kamen dann aber mit einem 16:1 Lauf schwungvoll aus der Kabine, brachten die notwendige Energie und Intensität auf das Parkett und begannen eine Aufholjagd. Durch eine deutliche Leistungssteigerung in der Defensive gewann man den dritten Spielabschnitt mit 22:12, kämpfte sich somit zurück in die Partie. Im Schlussviertel konnten die Ulmer nicht an der Leistung aus dem dritten Abschnitt anknüpfen, verloren offensiv den Rhythmus und müssen sich am Ende mit 84:67 geschlagen geben. Ulmer Topscorer ist Yago Dos Santos mit 29 Punkten.

Im Vergleich zum vergangenen Ligaspiel ging es unverändert in die Partie hinein:Santos, Klepeisz, Paul, Christen und Caboclo starteten zunächst. Die Ulmer taten sich in den ersten Minuten schwer gute Abschlüsse zu finden, mussten erstmal einen 3:9 Lauf der Hausherren hinnehmen (9:3, 4.). Im Laufe des Auftaktviertels fand das Team nach und nach Antworten auf die aggressive Defensive und reagierten mit einem 7:0 Run (9:10, 6.). Allerdings ließ man zu viele Offensiv-Rebounds zu (5 OR) und somit kamen die Löwen zu zweite Chancen, die häufig genutzt wurden. In der Phase konnte Orange körperlich nichts dagegen werfen, verlor sowohl offensiv als auch defensiv den Faden (23:15, 10.). Nach einem 0:6 Lauf war Anton Gavel unmittelbar nach Start des zweiten Viertels gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Danach setzte aber erstmal Josh Hawley defensiv ein Highlight mit einem Monsterblock gegen Gegenspieler Jilson Bango, dies münzte Yago flink in einen And-One-Korbleger um. Aber auch in der Folge trafen die Ulmer nicht von außen (3/13 – 23%), die Löwen hingegen zeigten sich in dieser Phase heiß und setzten sich ab (43:24, 17.). Die Ulmer gaben aber nicht auf, versuchten sich mit allen Mitteln in die Parte zurück zu kämpfen und sorgten in den Schlussminuten für spektakuläre Aktionen: Erst drosch Hawley den Offensiv-Rebound sprunggewaltig in den Korb, danach ließ der auffälligste Ulmer Yago mit einer Finte den Gegner stehen und anschließend per Stepback-Dreier das Netz zappeln (51:35, HZ.).

Die Ulmer kamen gut aus der Kabine, konnten die nötige Energie und Intensität dann auch auf das Parkett bringen. In der Defensive war man aufmerksam und konsequent, ließ in den ersten sechs Minuten lediglich einen Punkt zu. Auch offensiv zeigte sich das Team verbessert, so lief der Ball besser in den eigenen Reihen: So folgten drei Dreier des Schützentrios – erst Yago, dann Paul und dann Kapitän Klepeisz, der den 11:0 Lauf der Ulmer vollendete (52:46, 25.). Zwischenzeitlich verkürzte Orange den Rückstand auf zwei Punkte, dann fand Braunschweig aber offensiv wieder in die Spur. In der Phase hielten die Ulmer aber gut dagegen, so ging es spannend in den letzten Spielabschnitt (63:57, 30.). Der Auftakt in das entscheidende Viertel war defensivgeprägt und die Ulmer konnten nicht mehr an der Leistung des dritten Abschnitts anknüpfen. In den ersten fünf Minuten fielen insgesamt nur acht Punkte, die Ulmer konnten sich offensiv in keine gute Abschlusssituation mehr spielen und so wuchs der Rückstand wieder an (69:59, 35.). Bis zum Schluss kämpften die Ulmer aufopferungsvoll, angeführt von Yago Dos Santos (29 Pkt.), der mit schnellen fünf Punkte nochmals Hoffnung weckte. Diese hielt leider nicht lange an, da die Braunschweiger sich am Ende entscheidend absetzten.

Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an Jesús und seine Mannschaft zum Sieg, von dem ich denke, dass er vollkommen in Ordnung geht. In der ersten Halbzeit waren wir nicht bereit zu spielen. Es gab viel zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen, die wir nicht lösen konnten und das gilt auch für die Offensiv-Rebounds. Und dann waren wir plötzlich 16 Punkte hinten. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir bereit sein müssen, weil wir wussten, dass Braunschweig alles geben würde. Aber wir konnten ihre Energie nicht matchen. Vielleicht mit Ausnahme des dritten Viertels, wo wir sechs bis sieben Minuten defensiv unsere Stopps kreiert haben, war das insgesamt zu wenig und deshalb haben wir am Ende verdient verloren.“