Eröffnung der Rätschaktion für die Diözese Augsburg in Weichering

Um Punkt 12 Uhr mittags haben in Weichering die Ohren gedröhnt: Über 100 Ministranten legten sich mit ihren Ratschen mächtig ins Zeug und drehten zusammen mit Bischof Bertram Meier die hölzernen Lärminstrumente so schnell und so laut es ging. Damit ist die Diözesane Rätschaktion 2023 im Bistum Augsburg eröffnet.

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Bischof Dr. Bertram Meier legte sich mit den Ministrantinnen und Mini ordentlich ins Zeug, um die weltgrößte Ratsche anzutreiben. (Foto: Viktoria Zäch / pba)

Bischof Bertram sagte zuvor im Rahmen einer Andacht, die er mit dem Ortspfarrer Paul Igbo und seinem Kaplan Pater John Mgbeahuruike sowie dem Dekan von Neuburg-Schrobenhausen Werner Dippel in der Weicheringer Kirche feierte: „Weckt die Leute auf und zeigt ihnen, dass etwas Wichtiges geschehen ist. Ihr seid keine Krawallmacher, sondern ihr ersetzt die Glocken, die nach dem Gloria am Gründonnerstag verstummen.“

In seiner Predigt nahm Bischof Bertram Bezug auf das Wunder von der Brotvermehrung. Hier sei vor allem das Teilen ein zentraler Aspekt. Drei Punkte des Miteinanderteilens legte der Bischof den Gläubigen für die kommende Zeit ans Herz:

Zum einen sei es wichtig, seine Zeit mit anderen zu teilen, für die Familie, für einen guten Zweck. „Nutzt auch die Zeit, um in die Kirche zu gehen und die Geschichten über Jesus zu hören.“

Dazu komme das „Wärme teilen“. Er meinte damit für Menschen da sein, die Hilfe brauchen, ihnen Geborgenheit und Vertrautheit schenken, das möglich sei innerhalb der Familie aber auch außerhalb, im Freundes- und Bekanntenkreis oder in Einrichtungen, die sich für Bedürftige einsetzen.

Und als dritten Punkt nannte der Bischof „Geld teilen“: „Ihr sammelt durch diese Aktion Geld für Hilfsbedürftige. Das Geld ist gut angelegt und kommt zu 100 Prozent an der richtigen Stelle an.“

In unterschiedlichen Workshops konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Projekt HOSFA informieren, das junge Menschen in Uganda unterstützt. Anton Stegmair, Leiter der Abteilung Weltkirche im Bistum Augsburg, hatte das Projekt vorgestellt.

HOSFA greift jungen Menschen in Uganda unter die Arme. Auf Grund der Auswirkungen der Corona-Pandemie konnten viele Mädchen nicht mehr zur Schule zurückkehren, da sie durch Jobs ihre Familien finanziell unterstützen mussten. Nicht wenige Mädchen wurden in der Zwischenzeit (unfreiwillig) schwanger. Sie sollen nun in die Schule zurückgeholt werden, um den Schulabschluss zu machen und einen Beruf zu erlernen. Weiter wird in dem von HOSFA betriebenen Bildungszentrum ein neuer Lehrberuf angeboten. Dort werden junge Menschen zu Energie- und Solartechnikern ausgebildet.

Unser Projektpartner in Uganda ist seit 30 Jahren die Organisation HOSFA mit dem Sitz in Mityana.

Weitere Infos dazu unter www.aktion-hoffnung.de/hosfa-uganda

Das Ratschen oder Rätschen

Die Tradition des Ratschens (oder Rätschens – je nach Gegend) wird in katholischen Gegenden in der Karwoche gepflegt. Wenn nach dem Gloria am Gründonnerstag, die Kirchenglocken am Karfreitag und Karsamstag verstummen, kommen an vielen Orten im Bistum wieder die Rätschen zum Einsatz. Ministrantinnen und Ministranten ziehen dann mit lauten Holzinstrumenten durch die Straßen, rufen die Gläubigen zu Gebet und Gottesdiensten und sammeln Spenden für ein Projekt der „Einen Welt“.

Die diözesane Rätschaktion findet unter Federführung der aktion hoffnung, der Abteilung Weltkirche und des Bischöflichen Jugendamts in Zusammenarbeit mit der jeweils gastgebenden Pfarrei im Bistum Augsburg statt. Dieses Jahr organisierte die Eröffnung in der Pfarreiengemeinschaft Karlshuld-Weichering-Lichtenau Oberministrantin Anna Moosheimer zusammen mit einem engagierten Team.

pba