Diese 14 Frauen und Männer aus Schwaben sind nun Abgeordnete im Bundestag

Bayerisch-Schwaben hatte bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag in sechs Wahlkreisen Direktmandate zu vergeben. Neben den  persönlich gewählten Vertretern haben es noch weitere Abgeordnete in den neuen Bundestag geschafft.

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Volker Ullrich holte das Direktmandat in Augsburg-Stadt | Foto: Wolfgang Czech

Es war ein spannender Wahlabend, dessen finales Ergebnis in Form einer neuen Bundesregierung wohl erst in Wochen feststehen wird. Während es also noch um die Sitze auf der Regierungsbank geht, haben die gewählten Abgeordneten ihre Plätze im Plenarsaal bereits sicher. Bayerisch-Schwaben wird künftig von 13 Frauen und Männern im Bundestag vertreten sein. Neben den Gewinnen der sechs Direktmandate der Wahlkreise, allesamt vom der CSU, haben es  sieben Bewerber über die Landeslisten ihrer jeweiligen Partei geschafft.

Dies sind die schwäbischen Abgeordneten 

  • Augsburg-Stadt: Dr. Volker Ullrich (CSU/direkt), Claudia Roth (Bündnis 90//Die Grünen), Ulrike Bahr (SPD)
  • Augsburg-Land: Hansjörg Durz (CSU/direkt), Dr. Rainer Kraft (AfD)
  • Donau-Ries: Ulrich Lange (CSU/direkt), Christoph Schmid (SPD), Maximilian Funke-Kaiser (FDP)
  • Neu-Ulm: Alexander Engelhard (CSU/direkt), Ekin Deligöz (Bündnis 90//Die Grünen)
  • Oberallgäu: Mechthilde Wittmann (CSU/direkt), Stephan Thomae (FDP)
  • Ostallgäu: Stephan Stracke (CSU/direkt), Susanne Ferschl (Die Linke)

Wir stellen Ihnen die Damen und Herren vor

Dr. Volker Ullrich (Augsburg): Vor seiner Zeit war der CSU-Mann mehrere Jahre Stadtrat in Augsburg, bevor er dort auch Ordnungsrefernet wurde. Der bald 46-jährige Jurist sitzt seit 2013 im Bundestag. Ullrich gilt als einer der emsigsten Abgeordneten, keiner hält mehr Reden im Plenum, als der gebürtige Illertissener. Ullrich verteidigte in Augsburg das Direktmandat.

Claudia Roth (Augsburg): Roth darf durchaus als Urgestein der Grünen bezeichnet werden. Bereits seit 1987 gehört sie der Partei an, für die sie unter anderem fast zehn Jahre im Europaparlament gesessen hatte. Insgesamt war sie zehn Jahre Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Seit 1998 gehört sie dem Bundestag an, seit 2013 ist sie unter anderem Vizepräsidentin des Bundestages. Roth ist in Babenhausen aufgewachsen, lebt aber seit vielen Jahren in Augsburg. Als Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen ist ihr der Einzug über die Liste gelungen.

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Claudia Roth freut sich über das Ergebnis | Foto: Czech

Ulrike Bahr (Augsburg): Die 57-jährige studierte Lehrerin darf als dem parlamentarischen Linkenflügel der SPD-Fraktion angehörig angesehen werden. Seit 2010 ist sie Vorsitzende der Augsburger Sozialdemokraten, für die sie zehn Jahre lang im Stadtrat gesessen hatte. Wie Ullrich gehört auch Bahr seit 2013 dem Bundestag an, wo sie unter anderem im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend tätig ist. Auch Bahr schaffte den Einzug dank des guten Platzes auf der Landesliste.

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Auch Ulrike Bahr sitzt wieder im Bundestag | Foto: Wolfgang Czech

Hansjörg Durz (Neusäß): Der Betriebswirt war vor seiner Zeit im Bundestag 1.Bürgermeister der Stadt Neusäß im Landkreis Augsburg, wo er zuvor auch viele Jahre als Stadtrat tätig war. 2013 konnte er erstmals das Direktmandat erreichen und zog in den Bundestag ein. Bisher war er unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Digitale Agenda und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie. Durz erhielt das Wählervertrauen für das Dirketmandat im Wahlkreis Augsburg-Land.

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Hansjörg Durz konnte sein Mandat in Augsburg-Land verteidigen | Foto: Christoph Bruder

Dr. Rainer Kraft (Langweid am Lech): Der promovierter Chemiker konnte sich nun das zweite Mal ein Mandat für den Bundestag sichern. Der 47-jährige Kraft ist klimapolitischer Sprecher der AfD. Er ist Landesgruppensprecher der bayerischen AfD-Abgeordneten und unter anderem Obmann im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung. Kraft hat den Wiedereinzug über die Landesliste seiner Partei erreicht.

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Dr. Rainer Kraft ist der einzige AfD-Abgeordnete aus Schwaben

Ulrich Lange (Nördlingen): Lange ist im südtiroler Meran geboren und in Nördlingen aufgewachsen. Seit 2009 gehört der Jurist dem Deutschen Bundestag an. Lange saß zuvor einige Jahre für die CSU im Nördlinger Stadtrat, war dort auch Fraktionsvorsitzender. Seit 2018 ist er stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Themenfelder: Verkehr und digitale Infrastruktur, Bau, Wohnen und Stadtentwicklung). Lange erhielt das Direktmandat im Wahlkreis Donau-Ries.

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Ulrich Lange Foto: Landratsamt Dillingen

Christoph Schmid (Alerheim): Der studierte Politikwissenschaftler war 13 Jahre hauptamtlicher Bürgermeister von Alerheim im Donau-Ries. Zuvor war er als Arbeitvermittler bei der Agentur für Arbeit in Dillingen tätig. Der SPD-Mann ist über die Landesliste in den Bundestag eingezogen.

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Der ehemalige Bürgermeister sietzt jetzt im Bundestag Foto: Maximilian Krug

Maximilian Funke-Kaiser(Augsburg/Donau-Ries): Der Augsburger trat als Listenkandidat im Donau-Ries an. Funke-Kaiser war Spitzenkandidat der Jungen Liberalen Bayern zur Bundestagswahl und Platz elf auf der bayerischen Landesliste der Freien Demokraten. Über die Liste hat der engagierte FDP-Mann den Einzug in den Bundestag geschafft. Durch seine Listenkandidatur und der Verbundenheit zu Nordschwaben fühlt sich Herr Maximilian Funke-Kaiser zum einen als Bundestagsabgeordneter für Nordschwaben, zum anderen fühlt er sich als gebürtiger Augsburger ebenfalls als Abgeordneter für die Fuggerstadt.Funke Kaiser

Alexander Engelhard (Weißenhorn): Der 48 Jahre alte selbstständige Müller ist erstmals im Bundestag vertreten. Engelhard hat anstelle des in der sogenannten Maskenaffäre in den Fokus geratenen Georg Nüßlein als Direktkandidat im Wahlkreis Neu-Ulm kandidiert. Der Familienvater war von 2002-2014 Stadtrat in Weißenhorn, seit 2002 ist er zudem Kreisrat in Neu-Ulm. Engelhard konnte das Direktmandat für die CSU erhalten.

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Engelhard holte das Dirketmandat Foto: .facebook.com/AlexanderEngelhard/

Ekin Deligöz (Krumbach): Die Verwaltungswissenschaftlerin sitzt bereits seit 1998 für die Grünen im Deutschen Bundestag, ein Jahr zuvor hatte die gebürtige Türkin die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Deligöz saß bisher unter anderem als Mitglied im Haushaltsausschuss. Ehrenamtlich ist sie unter anderem Vizepräsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes. Die 50-Jährige hat ihr Mandat über die Landesliste ihrer Partei erhalten. Sie ist die Sprecherin der Landesgruppe der bayerischen Grünen im Bundestag.

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Ekin Deligöz Foto: Deutscher Bundestag/Werner Schüring

Mechthilde Wittmann (Kempten): Wittmann war von 2013 und 2018 Mitglied im Bayerischen Landtag vertreten, konnte ihr Direktmandat im Stimmkreis München-Moosach nicht gewinnen und schied aus dem Landtag aus. In Nachfolge für den bisherigen Entwicklungsminister Gerd Müller trat Wittmann nun in Kempten, dem Wohnort ihres Lebensgefährten, dem CSU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag Thomas Kreuzer, als Kandidatin für den Bundestag an. Die Juristin konnte sich das Mandat sichern und zog nun erstmals in das Parlament ein.

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Mechthilde Wittmann sicherte sich das Direktmandat in Nachfolge von Gerd Müller

Stephan Thomae (Kempten): Auch Thomae ist Jurist und war bereits zwischen 2009 und 2013 und seit 2017 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende wird immer wieder genannt, wenn es um ein mögliches Ministeramt in einer künftigen Bundesregierung unter FDP-Beteiligung geht. Thomae ist erneut über die Landesliste in den Bundestag eingezogen.

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Bild: FDP-Bundestagsfraktion

Stephan Stracke (Kaufbeuren): Der 47-jährige Jurist gehört bereits seit 2009 dem Bundestag an. Seit 2002 ist er ehrenamtlicher Stadtrat in Kaufbeuren. Stracke ist unter anderem ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Stracke sicherte er im Ostallgäu das vierte Mal das Dirketmandat für die CSU.

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Stephan Stracke verteidigte das Direktmandat im Ostallgäu / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Susanne Ferschl (Kaufbeuren): Die frühere Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Nestlé Deutschland ist die einzige schwäbische Vertreterin aus den Reihen der Partei Die Linke. Seit 2017 ist die überzeugte Gewerkschaftlerin im Bundestag vertreten und dort seit Februar 2018 auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion. Sie ist Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, bei der Wahl am vergangenen Wochenende zog sie erneut über die Landesliste der Linken in den Bundestag ein.

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Susanne Ferschl sitzt wieder im Parlament | Foto: Wolfgang Czech