Haunstetten unterstreicht Aufstiegsanspruch – TSV Handballer gewinnen auch Spitzenspiel gegen Herrsching

„Lange hat`s gedauert,“ so der kurze Kommentar vom zufriedenen Co-Trainer Ebert am späten Samstagabend. Was Ebert damit meinte war nicht nur ein Ergebnis, welches die Leistungsstärke des aktuellen Tabellenführers der Handball-Landesliga Süd widerspiegelt, sondern vielmehr die Art und Weise des Zustandekommens. Oft schon konnte man in dieser Saison die Hoch-& Tiefphasen des TSVH beobachten; teilweise gaben diese sich während eines Spiels förmlich die Klinke in die Hand. Doch am vergangenen Samstag lieferten die Augsburger eine fast perfekte Vorstellung ab; sehr zur Freude der Trainer und Fans.Haunstetten Tsv Logo Schraeg Klein 1

Die Gäste aus Herrsching, ihrerseits Tabellendritter und durchaus mit Ambitionen im Kampf um den Aufstieg, verkamen dabei von Beginn zu Statisten beim Haunstetter Schaulaufen. Gegen die aggressive 3-2-1-Deckung der Gastgeber, gepaart mit einem wieder einmal phänomenal aufgelegten Alex Rothfischer im Tor, gab es für den Gast vom Ammersee überhaupt kein Durchkommen. Im Gegenzug funktionierte offensiv bei Haunstetten so gut wie alles und so war nach 15 gespielten Minuten beim Stand von 12:4 bereits eine Vorentscheidung im Spitzenspiel gefallen. Zwar gewährte man dem Gast bis zur Halbzeit dann doch ein wenig mehr Gestaltungsfreiraum, vergaß dabei aber nicht im Angriff weiter nachzulegen. Zur Halbzeit wechselte man bei Stand von 20:12 die Seiten.

Coach Rothfischer erinnerte in der Pause an die weiterhin vorhandene Klasse und Gefährlichkeit des Gegners und mahnte davor Fehler einschleifen zu lassen. Er wurde erhört; Haunstetten agierte weiterhin mit äußerster Konsequenz. Vor allem Timo Strehle zeichnete sich hier besonders aus, indem er die Aktionen von Herrschings Spielmacher und Anführer Tizian Maier mit bedingungslosem Abwehrverhalten von Anfang bis Ende zunichtemachte. Auch die Breite des Haunstetter Kaders machte sich nun immer weiter bemerkbar. Während Herrsching mit fortlaufender Spielzeit die hohe Intensität des Spitzenspiels immer mehr zu anzumerken war, konnte Trainer Rothfischer aus dem Vollen schöpfen und auch spät in der Partie noch frische Kräfte bringen. So war es auch nicht verwunderlich, dass Haunstetten in der letzten Viertelstunde noch einmal einen Gang höher schalten konnte und weiter Tor um Tor davonzog. Für den krönenden Abschluss sorgte dann Kapitän und Torwart-Routinier Daniel Fischer, der im zarten Alter von nunmehr 32 Jahren 2 Sekunden vor Schluss – Herrsching verzichtete schon länger auf den Torwart zugunsten eines 7. Feldspielers – aus dem eigenen Kreis heraus das erste Tor seiner Karriere erzielte und damit den vielumjubelten den Höhepunkt des Haunstetter Sieges markierte.

„Bis auf die Tatsache, dass ich der Mannschaft nun einen Kasten Erfrischungsgetränke ausgeben muss, war es ein absolut gelungener Abend,“ schmunzelte „Torjäger“ Fischer nach der Partie und fuhr fort: „Wenn man bei uns diese Saison etwas kritisieren kann, danndie Tatsache, dass wir es des Öfteren nicht geschafft haben gute Leistungen über die komplette Spielzeit durchzuziehen. Zwar haben wir einen Großteil der Spiele aufgrund unserer individuellen Klasse und Erfahrung dennoch souverän gewonnen, aber es ist einfach auch im Hinblick auf eine Entwicklung der Mannschaft und der Gegner, die uns in der anvisierten Bayernliga erwarten, wichtig, dass wir unser hohes Leistungsniveau auch mal über 60 Minuten ausspielen können. Zu was wir dann im Stande sind hat man heute gesehen. Wenn wir so weiterspielen, dann bin ich ziemlich sicher, dass dem direkten Wiederaufstieg nichts im Wege stehen wird.“

Nach der einwöchigen Spielpause in der Landesliga geht es für den Tabellenführer zum aktuellen Tabellensechsten Dietmannsried/Altusried. Die Allgäuer bestechen durch geballte Offensivpower und sind derzeit die Mannschaft mit den meisten erzielten Toren. Es kommt also wieder auf eine konzentrierte Abwehrarbeit an, will man diese wie im Hinspiel schlagen.

TSV: Rothfischer (Tor); Fischer (Tor/1); Schnitzlein, Stegmann (je 7); Manz (5); Zimmerly, Singer (je 4); Horner, Strehle (je 3); Spörhase (2/1); Wiesner (2); Besel, Paulik, Buck