Topfavorit Skatov ringt Masur im Halbfinale der Schwaben Open nieder  

Augsburg, 24.05.2024. Am Freitag wurden die Halbfinals im Einzel und Doppel bei den Schwaben Open auf der Anlage des TC Augsburg ausgetragen. Dabei musste sich der deutsche Davis-Cup-Spieler Daniel Masur dem topgesetzten Kasachen Timofey Skatov im Halbfinale des mit 36.900 Euro dotierten ATP-Challenger-Turniers der Kategorie 50 knapp geschlagen geben.

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Der topgesetzte Timofey Skatov aus Kasachstan strebt im morgigen Einzel-Finale der Schwaben Open seinen zweiten Titel auf der ATP-Challenger-Tour an.. Fotocredit: Schwaben Open / Hans Rußwurm

Nach dem gestrigen Regeneinbruch am späten Nachmittag hatte das Wetter im Augsburger Siebentischwald heute ein Einsehen und brachte zeitweise sogar die Sonne hervor. Im Halbfinale des Einzels ruhten die deutschen Hoffnungen auf dem Bückeburger Daniel Masur (ATP-Nr. 310), der seit vielen Jahren in der Nähe von München lebt und an der TennisBase Oberhaching trainiert. 
 
In der Partie gegen den an Nr. 1 gesetzten Timofey Skatov (ATP-Nr. 242) suchten beide Protagonisten zu Beginn noch ihren Rhythmus, was sich in drei „zu-Null-Spielen“ zum Start widerspiegelte. Die Begegnung nahm anschließend mit immer intensiveren Ballwechseln an Fahrt auf. Als der 29-jährige Masur beim Stand von 5:6 die 30:0-Führung fixierte, sah es schon nach einem Tiebreak aus. Mit vier Punktgewinnen in Folge drehte der Kasache jedoch das Spiel und schaffte damit die Satzführung nach mehr als einer Stunde.
 
Auch der zweite Durchgang startete komplett auf Augenhöhe. Beim Stand von 5:5 erspielte sich Masur zwei Break-Chancen, hatte aber wie in mehreren Szenen im Match nicht das notwendige Glück auf seiner Seite und musste die Gelegenheiten verstreichen lassen. Im anschließenden Aufschlagspiel packte der 23-jährige Skatov zu und siegte nach etwas mehr als zwei Stunden mit 7:5, 7:5.
 
Nach dem Match kommentierte der Turnierfavorit: „Das Match war in beiden Sätzen wirklich total knapp, was sich auch im Ergebnis zeigt. Es war immer höchste Konzentration gefragt ohne irgendwelche Ruhephasen. Ich habe versucht, mich besonders in den entscheidenden Phasen zu fokussieren. Dabei ist es mir gelungen, den Druck auf ihn etwas zu verstärken, was sich dann zum Glück für mich ausgezahlt hat.“ 

Moller siegt im Thriller gegen Bonadio
 
Auch im zweiten Einzel-Halbfinale wurde den zahlreich erschienenen Zuschauern Spannung bis zum Äußersten geboten. Dabei traf Elmer Moller (ATP-Nr. 293) aus Dänemark, der gestern den spanischen Titelverteidiger Carlos Taberner ausschalten konnte, auf den Italiener Riccardo Bonadio (ATP-Nr. 378). Nach ausgeglichenem Beginn sah es ab Mitte des ersten Satzes etwas danach aus, als sollte der 20-jährige Moller seinem Vortages-Triumph, den er unter Krämpfen leidend noch einfahren konnte, etwas Tribut zollen. Mit drei Spielgewinnen ab 3:3 sicherte sich der 30-jährige Bonadio den ersten Durchgang.
 
Jedoch fand der junge Däne im Laufe des Matches immer bessere Lösungen gegen das beidseitig druckvolle Spiel des Italieners, setzte dabei auch immer wieder Mondbälle ein, um anschließend mit der Rückhand zu attackieren. Nach zwischenzeitlichem Satzausgleich spitzte sich das Match im Entscheidungs-Durchgang zu, in dem Moller beim Stand von 5:4 für seinen Gegner einen Matchball abwehren konnte. Mit drei Spielgewinnen in Folge fixierte der dänische Davis-Cup-Spieler den 3:6, 6:2, 7:5-Endstand nach etwas über zwei Stunden.
 
„Ehrlicherweise muss ich sagen, dass das Match auch gut in die andere Richtung hätte gehen können. Ich habe einfach die entscheidenden Punkte am Schluss gewonnen. Da mein Gegner neben seiner starken Vorhand auch eine extrem druckvolle Rückhand hat, musste ich mit den hohen Bällen immer mal wieder das Tempo herausnehmen, um in den Ballwechsel zurückzukommen. Zudem wollte ich damit auch ein etwas anderes Element ins Spiel bringen. Jetzt freue ich mich erst mal kurz über den Sieg und werde mich dann regenerieren, um im Finale noch einmal voll anzugreifen“, so die Nr. 8 des Turniers nach dem Match.
 
Schnaitter/Wallner greifen nach dem Titel
 
Weiter auf Siegeskurs ist das topgesetzte deutsche Doppel mit Jakob Schnaitter aus Wasserburg am Inn und dem Münchner Mark Wallner. Aufgrund der regenbedingten Absage gestern musste das Duo heute erst noch das Viertelfinale bestreiten, in dem sie die beiden DTB-Youngster Yannik Kelm aus Burgoberbach und den Heusenstammer Vincent Marysko glatt mit 6:2, 6:2 besiegen konnten.
 
Im Halbfinale standen sie der an Nr. 4 gesetzten belgisch/US-amerikanischen Paarung mit Michael Geerts und Alex Lawson gegenüber. Auch dort knüpften sie an ihre bislang souveränen Leistungen im Turnierverlauf an und behielten in 64 Minuten mit 6:2, 6:3 die Oberhand. Im Finale sieht sich das Duo der österreichisch/tschechischen Paarung mit David Pichler und Michael Vrbensky gegenüber, wo sie nach ihrem Titelgewinn in Prag vor zwei Wochen ihren zweiten ATP-Challenger-Titel einfahren und die Nachfolge von Lokalmatador Constantin Frantzen antreten können, der im Vorjahr mit seinem Stuttgarter Dauerpartner Hendrik Jebens triumphieren konnte.
 
Ausblick:
 
Morgen kommt es zum Schlussakt bei den Schwaben Open mit dem Finale im Doppel, das um 11 Uhr auf der Anlage des TC Augsburg im Siebentischwald startet, gefolgt vom Einzel-Finale, das nicht vor 13 Uhr beginnen wird.