Nach der 0:6-Pleite in der Bundesliga gegen Leipzig herrscht wieder einmal Unruhe im Umfeld des FC Augsburg. Die Mannschaft von Trainer Sandro Wagner hat aber bereits heute die Chance, es besser zu machen. Im DFB-Pokal kommt der Zweitligist VfL Bochum nach Schwaben.
Das 0:6 gegen Leipzig am vergangenen Samstag hat beim FC Augsburg Spuren hinterlassen. Nach dem Spiel lieferten sich Teile der Mannschaft um Interimskapitän Kristijan Jakić einen deutlichen Streit mit den Ultras, oder wie es Fabian Rieder nach dem Spiel nannte “einen Austausch”. Dass die Fans nicht nur mit dem Ergebnis, sondern besonders mit der Art und Weise des Auftretens des FCA nicht zufrieden waren, wurde für die Spieler offensichtlich. Auch bei Trainer Sandro Wagner wirkten die Geschehnisse noch am Montag nach. In der Pressekonferenz vor der heutigen Partie im DFB-Pokal wirkte der sonst so coole Coach nicht ganz so selbstsicher, wie zuvor. Nach der Pleite war er wieder im Zentrum der öffentlichen und medialen Kritik gestanden.

FCA: Alte Tugenden verloren
Intern wird diese zumindest noch nicht offen ausgesprochen. Sportdirektor Benjamin Weber betonte nach der Klatsche gegen RB, dass man weiterhin von Sandro Wagner und dem eingeschlagenen Weg vollkommen überzeugt ist. Die oft zitierte Lernkurve sollte nun aber wohl schnellstens deutlich nach oben zeigen. Zur Wahrheit gehört auch, dass der FC Augsburg im Offensivspiel deutlich attraktiver als zuvor agiert. Die Defensive, die in der Vorsaison über weite Strecken zu den Besten in Europa zählten, wird dabei aber zu oft vernachlässigt. Keine Mannschaft hat in der Bundesliga aktuell mehr Treffer kassiert, als die Schwaben. Gerade im Umschaltspiel ist man zu anfällig. Teile der FCA-DNA, wie eben das Defensiverhalten und der Kampfgeist, waren zu selten zu sehen und müssen dringend wieder ausgegraben werden.
Bochum kommt in Fahrt
Gefahr besteht auch im Pokalduell gegen den Zweitligisten aus Bochum am Dienstagabend (20:45/WWK Arena). Nominell wird der FCA gegen Bundesligaabsteiger als Favorit ins Rennen gehen, das Team aus der Bergbaustadt kommt aber langsam in Fahrt.
Der VfL ist noch nicht wieder ganz in der 2. Liga angekommen, konnte aus den ersten zehn Partien nur zwei Siege holen und befindet sich aktuell auf dem vorletzten Rang. Der Traditionsclub aus dem Ruhrpott hat darauf aber reagiert. Nach der Entlassung von Dieter Hecking und einer internen Übergangslösung steht nun der international erfahrene Uwe Rösler an der Seitenlinie. Mit neuem Ansatz und einer veränderten Startformation ist man unter dem neuen Übungsleiter mit einem Sieg gegen Hertha BSC und einem Remis in Kiel noch ungeschlagen. Das Selbstvertrauen kehrt langsam an die Castroper Straße zurück. Die Qualität um den FC Augsburg zu ärgern haben die Blau-weißen auf jeden Fall im Kader. Die Offensive um den 18-jährigen Francis Onyeka und den erfahrenen Philipp Hofmann weiß Umschaltmomente und damit genau die Augsburger Schwachstelle zu nützen.
Ähnliche Spielidee, frisches Personal
Wagner möchte seine Art des Fußballs allerdings trotz der Klatsche vom Wochenende auch gegen Bochum durchziehen. Man werde nur Kleinigkeiten auf den Gegner hin anpassen. Er ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft die geforderten und im Training einstudierten Dinge auch auf das Spielfeld bringen kann. Auch wenn er immer wieder betont, dass man nur das nächste Spiel im Fokus hat, so wird er aufgrund der englischen Woche vor dem KO-Spiel sein Aufgebot doch etwas verändern. „Wir haben gute Spieler im Kader, die es sich verdient haben, Spielzeit zu bekommen“. Nediljko Labrović wird anstelle von Finn Dahmen ins FCA-Tor rücken. Eine Entscheidung die schon vor Wochen gefallen ist, und nichts mit der Leistung der etatmäßigen Nummer 1 zu tun haben soll. Weitere Wechsel in der Startelf ließ er offen.
Die voraussichtliche Aufstellung
Labrovic – Jakic, Matsima, Banks – Kade, Fellhauer, Massengo, Giannoulis – Rieder, Claude-Maurice – Kömür


