Außenseiter-Sieg im Eishockeyderby – EV Königsbrunn bezwingt die Woodstocks Augsburg

Am vergangenen Freitag war in der heimischen Hydro-Tech Eisarena mit den Woodstocks aus Augsburg, Derby-Time.Ev Woodstocks 11

Als klarer Außenseiter ging man in die Partie der Bezirksliga Gruppe 4. Mit bisher 0 Punkten und 20 zu 4 Toren aus zwei Spieltagen, stand man einem selbstbewussten Kader der Augsburger gegenüber, der stark in die Saison gestartet ist.

Trainer Thore Knopf konnte mit 5 Jung- Jahrgängen der U20 seinen Kader zwar auffüllen,  doch wusste man,  dass auf der Bank der Gäste, der ein oder andere Routinier zum Einsatz kommt.

Von der ersten Minute an war das Spiel schnell und auf hohem Niveau. Königsbrunn war hochkonzentriert und konnte bereits zu Beginn Druck vor dem Gästetorhüter ausüben.  Doch eine Unachtsamkeit in der Verteidigung ließ dann in der 7. Minute die Gäste durch einen Alleingang von Jan Welsch zum  0:1 jubeln. Im Gegenzug dazu hat Königsbrunn die ein oder andere sichere Chance nicht zum erfolgreichen Abschluss gebracht, was nicht unbestraft blieb.  So hieß es dann in der 12. Spielminute 0:2 durch Andreas Weil. Mit diesem Spielstand verabschiedete man sich in die erste Drittelpause.

Gestärkt und hochmotiviert auf beiden Seiten ging es ins zweite Drittel und so mancher der zahlreichen Zuschauer dachte bereits an weitere Tore der Gäste.

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Doch völlig überrascht legte Königsbrunn einen Zahn zu. Mit starken Kombinationen und einem deutlich schnellerem Spiel, wurden die Brunnenstädter immer sicherer und ließen sich von den routinierten Augsburgern nicht einschüchtern. So musste der Gästekeeper nach 26 Spielminuten durch einen Schuss von Patrick Voigt erstmals hinter sich greifen und die Pinguine verkürzten auf 1:2. Die Woodstocks wollten sich die Führung nicht aus der Hand nehmen lassen und bauten erneut Druck auf. Doch  Moritz Erdwig war für das Team um Kapitän Frank Kozlovsky ein sicherer Rückhalt und so dauerte es doch knapp 11 Minuten bis die Woodstocks zum 1:3 wieder den Zwei-Tore-Vorsprung herstellen konnten. Doch Königsbrunn legte noch einen höheren Gang ein. Von Minute zu Minute wurden die Gastgeber selbstbewusster und überzeugten mit gutem Stellungsspiel. Den Gästen fiel zu diesem Zeitpunkt der Partie nicht viel ein und sie mussten sogar noch mit 2 Mann auf der Strafbank verweilen. Keine 18 Sekunden dauerte das doppelte Überzahlspiel der Pinguine,  als Felix Hirschberger durch einen perfekten Pass von Moritz Fuchs, die Scheibe hinter der Linie zum 2:3 einnetzte. Zwei Minuten später 39:34, erneut Überzahl der Königsbrunner, konnten die heimischen Fans den Ausgleich, erneut durch Hirschberger bejubeln. Wer mit dem Kopf beim 3 zu 3  schon in der Pause war, verpasste neun Sekunden vor Drittelende noch das erneute Führungstor der Gäste. Unglücklich prallte die Scheibe am Torhüter direkt ins Tor ab. Mit dem Stand von 3:4 nahm man den zweiten Pausentee.

Gespannt ging es in den dritten und entscheidenden Spielabschnitt. Moritz Erdwig hatte sich beim letzten Einsatz unglücklich an der Schulter verletzt und überließ seinen Platz dem Jungkeeper Robin Rieger. Die Gäste wussten nun endgültig, den Gegner unterschätzt zu haben und wollten nun die vorzeitige Entscheidung für sich herbei führen und den Sack zumachen. In diesem Moment der Begegnung waren sie deutlich das druckvollere, bessere Team und forderten dem Gastgeber alles ab. Letztendlich scheiterten die Woodstocks aber immer wieder am Goaly Robin Rieger, der ab seiner Einwechslung sofort hellwach und hochkonzentriert überragende Safes zeigte. Doch Pinguin-Coach Knopf fand die richtigen Worte für seine Reihen und so kamen die Gastgeber endlich wieder zurück in ihr freches Spiel aus dem zweiten Drittel. Mit exzellentem Forechecking und blitzschnellen Spielzügen übernahm man wieder das Spiel  und konnte in der 47. Minute den Ausgleich zum 4:4 durch Kozlovsky bejubeln. Die Spannung in der Hydro-Tech Eisarena war nun nicht mehr zu toppen. Erneut war es der Kapitän der Pinguine,  der sehenswert drei Gegner ausspielte und den Puck unhaltbar zum 5:4 Führungstreffer im Tor platzierte. Noch 9 Minuten standen auf der Uhr und beide Mannschaften gingen mit der ein oder anderen Strafzeit nochmals ein hohes Risiko ein.  Im schnellen Spiel ging es jetzt im Schlagabtausch hin und her und Königsbrunn blieb dran. Sie waren das bissiger Team, mit mehr Spritzigkeit, dem besseren Zusammenspiel und letztendlich mit einem halben Schritt schneller.  So war es die kampfstarke Youngster-Reihe, die auf Zuspiel von Timo Meier und Samy Neumann, durch Moritz Fuchs zum umjubelnden Endstand von 6:4 traf. Die Gäste aus Augsburg blieben im letzten Drittel torlos.

“Ich bin sehr stolz auf mein Team”, so der Trainer Thore Knopf, “wir haben heute gezeigt, dass, wenn wir vollzählig sind,  uns man nicht unterschätzen darf. Der Einsatz aller Spieler war heute sehr gut, doch müssen wir weiter hart arbeiten und dran bleiben, unsere Fehler abzustellen und unsere Stärken besser zu nutzen”, so der Pinguin Coach.

Michaela Königsberger