Stadt Augsburg stattet ihre Nutzfahrzeuge mit Abbiege-Assistenzsystemen aus

Das Tiefbauamt und der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb (AWS) der Stadt Augsburg rüsten ihren bestehenden Fuhrpark mit Abbiege-Assistenz-Systemen nach – insgesamt 62 LKW. Die Maßnahme soll dazu beitragen, Unfälle zu verhindern und Radfahrer zu schützen. Auch Unternehmen sind dazu aufgerufen ihre Fahrzeuge nachzurüsten.

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Um schwächere Verkehrsteilnehmende zu schützen, rüstet die Stadt Augsburg 62 LKW mit Abbiege-Assistenzsystemen nach. Die Fahrerin oder der Fahrer wird so optisch und akustisch vor gefährlichen Situationen im rechten toten Winkel gewarnt. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Unfälle zwischen Nutzfahrzeugen und Fahrradfahrern sowie Fußgängern gehören zu den folgenschwersten – vor allem für die schwächeren Verkehrsteilnehmer. Daher stattet die Stadt Augsburg ihre Nutzfahrzeuge mit Abbiege-Assistenten aus, um die Sicherheit im Stadtverkehr zu erhöhen. Gleichzeitig empfiehlt sie auch anderen Behörden und Unternehmen, ihre Fahrzeuge nachzurüsten, weil diese damit ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren Miteinander im Stadtverkehr leisten können.

Fuhrpark wird nachgerüstet
Im Fuhrpark des AWS werden 45 vorhandene Fahrzeuge – 25 Müllfahrzeuge und 20 Winterdienst-Großfahrzeuge – in den kommenden Monaten mit Abbiege-Assistenzsystemen nachgerüstet. Das Tiefbauamt rüstet 17 vorhandene Großfahrzeuge nach. Begonnen wurde mit den Kanalreinigungsfahrzeugen, da dies die unübersichtlichsten Fahrzeuge im Fuhrpark sind. Neufahrzeuge bei AWS und Tiefbauamt werden grundsätzlich mit Abbiege-Assistent bestellt. Nachgerüstete Fahrzeuge sind ab sofort an dem reflektierenden Aufkleber „Mit Abbiege-Assistent“ zu erkennen.

Das Abbiege-Assistenzsystem im Detail
Der Abbiege-Assistent besteht aus einer 150 Grad-Seitenkamera, einem 7-Zoll-Monitor und einer Steuereinheit. Diese Steuereinheit wertet die Informationen im Kamerabild aus und warnt bei gefährlichen Situationen die Fahrerin oder den Fahrer. Die Kamera überwacht beim Abbiegevorgang den rechten toten Winkel neben dem Fahrzeug. Das softwarebasierte System erkennt in diesem Bereich als gefährlich definierte Bewegungen und warnt den Fahrer oder die Fahrerin sowohl optisch als auch akustisch. Dabei wechselt der Überwachungsbereich im Monitor von Grün auf Rot; Gleichzeitig ertönt ein deutlich hörbares Warnsignal.

Das System ist zudem an das Blinker-Signal angebunden, aktiviert sich automatisch mit dem Einschalten des rechten Blinkers plus Einschlagwinkel und ist dauerhaft im Geschwindigkeitsbereich von null bis 30 km/h aktiv.

Fair-im-Verkehr
Die Nachrüstung des städtischen Fuhrparks ist ein wichtiges Signal im Rahmen der Fair-im-Verkehr-Kampagne der Stadt Augsburg. Ziel der Kampagne ist es, ein besseres und sichereres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer zu fördern. Besonders im Blick steht dabei der Schutz schwächerer Gruppen, zu denen Mobilitätseingeschränkte, Kinder, Fußgänger und Fahrradfahrer gehören.

Im Rahmen der im Sommer 2019 durchgeführten Umfrage zum fairen Miteinander im Straßenverkehr haben über 740 Augsburgerinnen und Augsburger ihre Bitten an unterschiedliche Verkehrsteilnehmende formuliert. „Beim Abbiegen auf Radfahrer und Fußgänger achten“, war die häufigste Bitte an LKW-Fahrerinnen und -Fahrer. Unter den Top-5-Bitten rangierte auch „Abbiegesysteme nachrüsten“.

Ab 2022 sind Abbiege-Assistenzsysteme Pflicht
Aktuell ist der Einbau von Abbiege-Assistenzsystemen noch freiwillig. Ab 2022 sind sie dann europaweit verpflichtend vorgeschrieben. Damit muss in jeden Bus und Lkw ein Abbiege-Assistent eingebaut werden. (pm/grr)