Die Überflutungen in vielen Teilen Schwabens hatten in mehreren Landkreisen zu Katastrophenalarm geführt. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, war darauf gut vorbereitet. Sie hält 14 Wasserrettungszüge vor, die jeweils mit 32 professionell ausgebildeten Wasserretterinnen und Wasserrettern besetzt und mit hochmodernen Rettungsmitteln ausgestattet sind. Acht Wasserrettungszüge der DLRG waren im Einsatz. Die übrigen standen bereit, um die anderen bei Bedarf abzulösen.

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(Foto: Daniel-André Reinelt (DLRG))

Die Aufgaben der Retter sind vor allem, Menschen aus überfluteten Häusern zu evakuieren und andere Helfer, beispielsweise das Technische Hilfswerk, am Wasser abzusichern.
Außerdem berät die DLRG die Führungsstäbe in den Landratsämtern mit ihrer Expertise speziell zu den Gefahren des Wassers. Einsatzkräfte aus vielen Regionen unterstützten die Menschen in der Region.

So haben beispielsweise die Retter aus Unterfranken in Dinkelscherben evakuiert, Retter aus Oberbayern in Schrobenhausen, Schwaben und Oberfranken sind in Günzburg im Einsatz.
Die Wasserretter aus Augsburg wurden zu Beginn der ersten Übertritte der Flüsse im Augsburger Umland regulär alarmiert und arbeiteten lokal die auftretenden Einsätze ab. Nachdem sich herauskristallisierte, dass es sich nicht nur um einen regulären Einsatz
handeln werde, wurde die Kapazität in unserer Einsatzzentrale hochgefahren. Zusätzliches Personal und Fahrzeuge wurde bereit gemacht, um für die länger anhaltende Lage vorbereitet zu sein.

Nachdem der Katastrophenfall in mehreren Kreisen ausgerufen wurde, entsandte die Augsburger DLRG einen Fachberater in den Staab der Regierung von Schwaben.

Nach der Ablöse durch überregional Kräfte in der Nacht gelang es für den kommenden Sonntag trotz Schaden im eigenen Gebiet den Wasserrettungszug Schwaben 1 nahezu vollständig zusammen zu stellen. Dieser wurde dann bis in die Nacht in Nordendorf eingesetzt zur Evakuierung und Rettung der dortigen Bevölkerung.

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(Foto: Daniel-André Reinelt (DLRG))

Parallel zu den Einsätzen sorgten Rettungsschwimmer der Augsburger DLRG am Sonntag für die Sicherheit der Kanuten bei einem internationalen Wettkampf am Eiskanal, was temporär die Belastung für unser ehrenamtliches Personal erhöhte.

Nach zwei Tagen im Dauereinsatz bildeten die Augsburger DLRG-Kräfte ab Montag eine Reserve für spontan auftretende Ereignisse mit Bereitschaft in der Einsatzzentrale, während die akute Lage von externen Kräften bearbeitet wurde. Ab Montagabend ca. 19 Uhr konnte wieder zum regulären Betrieb übergegangen werden.

Insgesamt waren von der DLRG Augsburg an zwei Tagen über 35 ehrenamtliche Wasserretter für jeweils über 14 Stunden im Einsatz und konnten so die Lage für die Bevölkerung in den von dem Hochwasser betroffenen Gebiet verbessern. Unsere Ehrenamtlichen Helfer evakuierten, retteten und betreuten. Dafür engagieren sich die meisten von ihnen seit Jahren ehrenamtlich, um auf derartige Situationen bestens vorbereitet zu sein.