In der sudanesischen Stadt El Fasher in der Region Darfur sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 460 Menschen in einem Krankenhaus getötet worden. Die Opfer befanden sich im „Saudi Maternity Hospital“, das nach Angaben der WHO von den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) übernommen wurde. Unter den Toten sind sowohl Patienten als auch ihre Begleiter.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich „entsetzt und zutiefst schockiert“ über die Berichte. Er bezeichnete den Angriff auf die Klinik als „entsetzlich und vollkommen inakzeptabel“. Zuvor sei bereits medizinisches Personal entführt worden, weitere Details nannte er nicht.
Bereits vor diesem Vorfall hat die WHO im Sudan insgesamt 185 Angriffe auf medizinische Einrichtungen dokumentiert, bei denen 1.204 Menschen getötet und 416 verletzt wurden. Allein in diesem Jahr ereigneten sich 49 ähnliche Attacken mit 966 Toten. Die WHO fordert ein sofortiges und bedingungsloses Ende solcher Angriffe.
Die RSF-Miliz hatte nach eineinhalb Jahren Belagerung am vergangenen Wochenende die Hauptstadt von Nord-Darfur, Al Faschir, eingenommen. Seit April 2023 kämpfen die RSF und die reguläre Armee im Sudan um Macht und Ressourcen – ein Konflikt, der vor allem die Zivilbevölkerung schwer belastet.

