Enormer, ausdauernder Starkregen, sorgte im Zeitraum von Freitag, 31.05.2024 bis Sonntag, 02.06.2024 im Landkreis Augsburg und darüber hinaus, zum größten Hochwasser das im Augsburger Land jemals verzeichnet wurde. Seit dem 31.05.2024, waren u.a. die Wasserrettungszüge und Tauchtrupps der Wasserwacht im Dauereinsatz. Am Samstagmorgen wurde durch das Landratsamt Augsburg der Katastrophenfall ausgerufen. Nach einem Dammbruch in Anhausen bei Diedorf am Samstag spitzte sich die Lage weiter zu. Bis zum Sonntag verlagerte sich der Schwerpunkt der Wassermassen dann weiter entlang der Schmutter in den nördlichen Landkreis.

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Auch in Diedorf war die Wasserwacht im Einsatz | Foto: Dominik Mesch

Insgesamt wurden rund 3.000 Menschen im Landkreis evakuiert. 300 von ihnen fanden am Wochenende Zuflucht in der Messehalle in Augsburg. Für das Bayerische Rote Kreuz im Augsburger Land stellte die Einsatzlage eine noch nie dagewesene Situation dar.

Die bayerischen Wasserwachten, hochspezialisierte Einsatzkräfte für Hochwasserlagen, waren in einem umfangreichen Einsatz im Landkreis Augsburg aktiv. Mit nahezu 80 Prozent aller Katastrophen, die auf Starkregen und Unwetter zurückzuführen sind, spielen die Wasserretter eine entscheidende Rolle im Hilfeleistungssystem des Bayerischen Roten Kreuzes. Insgesamt vierzehn Ortsgruppen der Wasserwacht im BRK Kreisverbandes Augsburg-Land waren an den Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen beteiligt.

3000 Evakuierungen mussten durchgeführt werden

Am Freitag, den 31.05.2024, wurden rund 270 Wasserretter alarmiert und führten Evakuierungs- und Rettungseinsätze in verschiedenen „Hotspots“ wie Altenmünster, Diedorf, Dinkelscherben, Fischach, Langenneufnach und Nordendorf durch. Etwa 3000 Menschen konnten erfolgreich evakuiert werden. Zusätzlich wurden zwei Luftwasserretter eingesetzt, um verunglückte Personen aus Wassergefahr zu retten.

Der Fachdienst Sanitätsdienst des BRK organisierte die Schnell-Einsatz-Gruppen Behandlung und Transport für medizinische Notfälle und Evakuierungen. Seit dem 01.06.2024 wurden insgesamt 99 Einsätze mit bis zu 60 Einsatzkräften durchgeführt, darunter Evakuierungen von Seniorenheimen und betreuten Wohnanlagen.

Rotes Kreuz leistete auch weitere Hilfsleistungen

Der Betreuungsdienst des Roten Kreuzes versorgte die Hilfsorganisationen landkreisweit mit 1.600 Mahlzeiten und stellte Notunterkünfte sowie Kleidung bereit. Insgesamt wurden rund 1,3 Tonnen Lebensmittel verarbeitet und bis zu 20 Hilfskräfte waren im Einsatz.

Die örtliche Einsatzleitung (ÖEL) wurde mit zwei bestellten ÖELs sowie Fachberatern aus den Bereichen Wasserrettung, Sanitätsdienst und Betreuung zur Bewältigung der Schadenslage eingesetzt.