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Erneute Anlagebetrüge in der Oberpfalz: Kriminalpolizei ermittelt bei mehreren hohen Schadensfällen

In den letzten Tagen wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz mehrere Fälle von Anlagebetrug gemeldet. Die Masche der Betrüger: Sie nutzen das für Laien oft unübersichtliche Angebot an Finanzprodukten, um gutgläubige Anleger um ihr Erspartes zu bringen.

Fälle in Regensburg und Neumarkt

Ein 39-jähriger Mann aus dem Landkreis Regensburg fiel auf einen solchen Betrug herein. Seit Mitte September hatte er eine fünfstellige Summe an eine Handelsplattform im Internet überwiesen. Als der Anleger seine vermeintlichen Erträge auszahlen lassen wollte, forderte ein unbekannter Täter ihn auf, erneut einen vierstelligen Betrag zu überweisen. Nachdem er dieser Forderung nachgekommen war, verlangten die Betrüger eine weitere Zahlung in niedriger fünfstelliger Höhe. Der Mann verweigerte die Zahlung und erstattete Anzeige bei der Polizeiinspektion Neutraubling. Die weiteren Ermittlungen leitet nun die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.. Ein 58-Jähriger investierte Anfang Oktober einen vierstelligen Betrag in Finanzprodukte, die hohe Renditen versprachen. Auf Empfehlung seiner vermeintlichen Kundenberater überwies er anschließend über 70.000 Euro auf ausländische Konten. In mehreren Chatgruppen sowie über eine App wurde er von angeblichen Experten immer wieder zu weiteren Zahlungen überredet. Schließlich meldete auch er den Betrug bei der Polizeiinspektion Neumarkt i.d.OPf.. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg führt hier die Ermittlungen.

Großer Betrugsschaden in Schwandorf

Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg untersucht derzeit einen Betrugsfall mit hoher Schadenssumme. Ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf wurde im August über eine Social-Media-Plattform auf ein vermeintlich lukratives Aktiengeschäft aufmerksam. Über einen Link gelangte er in eine Chatgruppe, wo ihn ein unbekannter Täter anwies, eine App zu installieren und ein Benutzerkonto anzulegen. Der junge Mann transferierte in den folgenden Monaten eine Summe im unteren sechsstelligen Bereich auf die App, in der Hoffnung, mit Aktien zu handeln. Ihm wurde ein Gewinn von zwei Millionen Euro in Aussicht gestellt, den er nie erhielt. Am 27. Oktober zeigte er den Betrug bei der Polizeiinspektion Schwandorf an.

Polizeiwarnung vor Anlagebetrug

Die Polizei warnt eindringlich vor dem weit verbreiteten Anlagebetrug im Internet. Anleger sollten ihr Geld nur seriösen Anbietern anvertrauen und bei der Aussicht auf hohe Renditen besonders wachsam sein. Hinweise der Polizei helfen, Betrugsfälle schneller zu erkennen:

  • Unrealistische Versprechen: Vorsicht bei extrem hohen Gewinnversprechen.
  • Zeitdruck: Misstrauen bei drängendem Investmentdruck.
  • Aggressive Kontaktaufnahme: Vertrauen ist geboten bei ständigen Anrufen oder Nachrichten.
  • Druck zur Ersteinzahlung: Skepsis bei minimalen Ersteinzahlungen.
  • Auszahlungsaufforderungen: Achtung bei zusätzlichen finanziellen Forderungen.
  • Abschottung: Kontakt wird abgebrochen, sobald keine Einzahlungen mehr geleistet werden.
  • Fehlende Informationen: Fehlendes Impressum und unklare Kontaktangaben sind Warnsignale.
  • Fernzugriff: Niemals Fernzugriffssoftware installieren.
  • Gefälschte Werbung: Vorsicht bei missbräuchlicher Prominentenwerbung.
  • Vermittlungstätigkeit: Bankvermittler sind oft keine offiziellen Vertreter.
  • Betrügerische Chatgruppen: Lassen Sie sich nicht von Chatgruppen in Messengerdiensten blenden.
Alfred Ingerl
Alfred Ingerl
Alfred Ingerl ist freier Redakteur aus dem Bereich Blaulicht für Augsburg, Bayerisch-Schwaben und Bayern.

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