Donnerstag, November 13, 2025
13.6 C
London

Ifo-Institut kritisiert Unschärfen bei Investitionsausgaben

Der Bundeshaushalt 2026 weist laut Berechnungen des Ifo-Instituts erhebliche Unschärfen bei den ausgewiesenen Investitionsausgaben auf.

Ifo-Institut Kritisiert Unschärfen Bei Investitionsausgaben
Schuldenuhr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Zwar sind im kommenden Jahr 56,1 Milliarden Euro unter der Kategorie “Investitionen” verbucht, nach 62,7 Milliarden Euro im Jahr 2025. Doch ein großer Teil dieser Mittel entfällt auf Posten, deren investiver Charakter durch das Institut als zweifelhaft bewertet wird. “Viele der im Haushalt als Investitionen bezeichneten Ausgaben sind in Wahrheit keine produktiven Zukunftsausgaben, sondern verdeckte Zuschüsse”, sagte Emilie Höslinger, Wissenschaftlerin am Ifo-Institut.

Unter den zehn größten Investitionsposten 2026, die sich auf 24,4 Milliarden Euro und damit 43,1 Prozent der gesamten Investitionsausgaben summieren, finden sich nach den Berechnungen des Instituts zahlreiche Positionen, die nicht dazu dienen, Infrastruktur aufzubauen oder zu erhalten. Dazu zählen unter anderem 7,6 Milliarden Euro an Darlehen an die Sozialversicherungen sowie 6,85 Milliarden Euro für internationale Hilfen, Gewährleistungen und Entschädigungen.

Tatsächlich fließen unter den zehn größten Investitionsposten (24,4 Milliarden Euro) nur rund 5,8 Milliarden Euro in Infrastrukturinvestitionen – etwa in Autobahnen und Schienenwege. Weitere 2,65 Milliarden Euro sind für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Zudem werden 1,5 Milliarden Euro als “Vorsorge Ausgabereste Investitionen” verbucht – eine buchhalterische Kategorie, mit der nicht verausgabte Mittel aus dem Vorjahr die Investitionsquote erhöhen.

“Der Rückgang klassischer Bauinvestitionen zeigt deutlich, dass der Bund seine Investitionsstatistik zunehmend durch Sondereffekte aufbläht”, erklärte Höslinger. Vor der Pandemie machten Baumaßnahmen noch rund 20 Prozent der investiven Ausgaben aus; 2025 und 2026 sind es nur noch etwa 10 Prozent.

Zuwächse verzeichnen hingegen kreditfinanzierte Posten, die von der Schuldenbremse ausgenommen sind – etwa Darlehen an Sozialversicherungen oder die Deutsche Bahn. “Die vielen und zum großen Teil nicht eindeutig benannten Positionen, es sind mehr als 700, verzerren das Bild staatlicher Investitionstätigkeit und erschweren eine ehrliche Diskussion über die Zukunftsfähigkeit der öffentlichen Finanzen”, so Höslinger.

DTS Nachrichtenagentur
DTS Nachrichtenagentur
Autor dieses Artikel ist unser Partner, die dts Nachrichtenagentur.

Meistgelesen

Polizeibericht Augsburg vom 12.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht Augsburg vom 12.11.2025

Schwerer Verkehrsunfall in München – Kleinkind stirbt nach Kollision

München | Am Montagnachmittag, den 10. November 2025, kam...

Polizeibericht Augsburg und Region vom 11.11.2025

Hier lesen Sie den Polizeibericht Augsburg und Region von heute

Berufsfeuerwehr Augsburg präsentiert weltweit ersten Löschroboter auf Schienen und Raupen

Die Berufsfeuerwehr Augsburg hat heute ein technisches Novum vorgestellt:...

Bildergalerie | Der Augsburger Presseball 2025

Unter dem Motto „Tanz im Lichterglanz“ feierten rund 2000...

Neueste Artikel