Ein denkwürdiger Eishockey-Abend in Königsbrunn: Schon lange vor Spielbeginn war die Halle ausverkauft. Begeisterte Fans sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre und präsentierten ein 15×5 Meter großes Banner, das sie am Vorabend angefertigt hatten. Mit diesem Rückenwind startete der EHC Königsbrunn in die Halbfinalserie gegen die “Devils” des VfE Ulm/Neu-Ulm und feierte am Ende einen überzeugenden 8:1-Sieg. Damit ist der erste Schritt in der Best-of-Seven-Serie getan – vier Siege sind notwendig, um ins Finale einzuziehen.
Früher Führungstreffer und schnelles Comeback
Beide Mannschaften traten mit gut besetzten Kadern an. Im Tor der Hausherren stand erneut Stefan Vajs, während Dave Blaschta als Backup bereitstand. Bereits in der ersten Spielminute zeigte der EHC seinen Offensivdrang und kam zur ersten Chance. Doch auch die Devils setzten ein frühes Ausrufezeichen, als Dominik Synek in der vierten Minute Stefan Vajs testete.
Königsbrunn belohnte sich wenig später mit dem ersten Treffer: Anton Egle fälschte einen Schuss von Tim Bullnheimer unhaltbar zum 1:0 ab (5.). Die Freude währte jedoch nicht lange, denn in der achten Spielminute glich Valentin Der mit einem beeindruckenden Solo zum 1:1 aus. Die Gäste fanden besser ins Spiel und boten dem EHC fortan ein Duell auf Augenhöhe.
EHC mit knapper Führung nach zwei Dritteln
Im zweiten Abschnitt starteten die Brunnenstädter erneut stark, mussten jedoch in der 23. Minute eine erste Strafzeit überstehen. In der 27. Minute gelang dann die erneute Führung: Marco Sternheimer zog aus dem gegnerischen Drittel ab und platzierte den Puck perfekt im Winkel – 2:1 für Königsbrunn! Die Devils blieben jedoch dran und drängten auf den Ausgleich, doch beide Teams gingen ohne weitere Treffer in die zweite Pause.

Königsbrunn dreht im Schlussdrittel auf
Die Gäste starteten mit viel Druck in den letzten Abschnitt, doch der EHC verteidigte konzentriert. In der 43. Minute hatte Marco Sternheimer die Chance auf das 3:1, zwei Minuten später war es dann so weit: Mika Reuter spitzelte die Scheibe in einer unübersichtlichen Situation ins Netz – die Gäste protestierten, doch der Treffer zählte.
Von da an spielte Königsbrunn wie entfesselt. In der 52. Minute nutzte Toms Prokopovics eine weitere Unsicherheit in der Ulmer Defensive und erzielte das 4:1. Nun schien der Widerstand der Devils gebrochen. Nur zwei Minuten später erhöhte Tim Bullnheimer auf 5:1. Eine fünfminütige Strafe gegen die Gäste brachte den EHC in eine komfortable Überzahlsituation, die Anton Egle mit einem wuchtigen Direktschuss zum 6:1 nutzte.
Da die Devils in doppelter Unterzahl die Partie beenden mussten, setzte Königsbrunn noch zwei weitere Treffer obendrauf: Prokopovics und Bullnheimer sorgten mit ihren Toren für den deutlichen 8:1-Endstand.

Verdienter Sieg, aber kein Selbstläufer
Obwohl das Endergebnis sehr deutlich ausfiel, war das Spiel lange Zeit ein offener Schlagabtausch. Bis zum letzten Drittel hätte die Partie in beide Richtungen kippen können, doch das 4:1 markierte den Wendepunkt. Königsbrunn zeigte sich eiskalt vor dem Tor und nutzte seine Chancen konsequent.
Mit diesem klaren Erfolg hat der EHC den ersten Schritt in Richtung Finale gemacht. Doch die Serie ist noch lange nicht entschieden. Schon am Sonntag haben die Devils die Chance, in eigener Halle auszugleichen. Königsbrunn ist gewarnt: Die ersten 40 Minuten zeigten, dass Ulm/Neu-Ulm keineswegs zu unterschätzen ist.


