Erst einmal konnte der FC Augsburg ein Bundesligaspiel in München gewinnen, dabei sollte es auch nach dem Freitagsspiel bleiben. Der FCA verlor das Derby beim FC Bayern nach einer über weite Strecken ordentlichen Leistung durch drei Treffer von Kane mit 0:3.
Nach vier Pflichtspielen ohne Niederlage hatte der FC Augsburg ausreichend Selbstvertrauen für die derzeit schwierigste Aufgabe gesammelt. Zu Beginn des 11. Spieltags gings für die Thorup-Truppe zum souveränen Tabellenführer FC Bayern nach München. Von Beginn an aber zeigten die Roten aus der Landeshauptstadt, warum sie gerade so deutlich auf der Eins stehen.
Disziplinierte Augsburger gegen geduldige Bayern
Geduldig-druckvoll agierten sie auf dem in dieser Woche frisch verlegten Hypridrasen rund um den Augsburger Strafraum. Goretzkas früher Distanzschuss (13.) verfehlte das Ziel nur knapp. Trotz klarer Dominanz der Hausherren konnte der FCA durch konsequente und engmaschige Verteidigungsarbeit, die ganz großen Gelegenheiten in der Folge unterbinden. Nach einer schadlosen ersten halben Stunde gelang es den Gästen dann auch in der Offensive mit der ein oder anderen guten Aktion anmelden, eine echte Torchance sollte aber Mangelware bleiben.
Trotz gut 80 Prozent Ballbesitz in Halbzeit 1 konnte München so nichts aus seiner Überlegenheit machen, die Geduld schien zu schwinden. Nach zahlreichen kleineren Gelegenheiten lenkte der gute Labrovic in der Nachspielzeit auch einen zweiten guten Schuss von Goretzka über die Latte. Augsburg hatte sich das torlose Remis zur Pause erarbeitet. „Es war schon ein Geduldsspiel in der Halbzeit“, zog FCB—Spieler Kimmich nach dem Spiel Bilanz.
Zwei Kane-Elfmeter bringen die Entscheidung
Bayern strebte an, dies schnellstmöglich zu ändern und erhöhte nach dem Seitenwechsel spürbar den Druck. Immer wieder herrschte Gefahr in und um den Strafraum des FCA. Ähnlich eines Powerplays im Eishockey wurden die Gäste weitestgehend tief in der eigenen Spielhälfte eingeschnürt, über gelegentliche Befreiungsaktionen kam Augsburg nicht mehr hinaus. Für die inzwischen absolut berichtigte Führung benötigen die Bayern allerdings eine Möglichkeit aus elf Metern. Nach einem klaren Handspiel des eingewechselten Pedersen im Strafraum war es (natürlich) Kane, der Labrovic vom Punkt aus keine Abwehrchance ließ (63.). Geschlagen geben wollten sich Thorup und sein Team aber noch nicht. Mit einer deutlich offensiveren Ausrichtung und zwei frischen Kräften (Essende und Kömür) versuchten sie doch noch zur Chance auf einen Punktgewinn zu kommen. Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw: “Solange es nur 0:1 stand, haben wir uns gesagt, wir brauchen nur eine Chance. Ich habe auf mehr Entlastung für uns gehofft, dass man auch mal in eine solche Situation kommt. Das war leider heute nicht der Fall.”,
Kane macht es dreifach
In der Nachspielzeit foulte der bereits verwarnte Schlotterbeck Kane elfmeterreif. Der Engländer ließ sich auch diese Gelegenheit nicht nehmen. Zu Ende war das Spiel da aber noch nicht. Mit einer sehenswerten Aktion, seinem dritten Tor an diesem Abend und dem insgesamt 14. Saisontreffer stellte Kane den vielleicht etwas zu hohen, aber verdienten Sieg des Rekordmeisters sicher.
Trotz einer über weite Strecken ordentlichen defensiven Partie bleibt es dabei, der FC Augsburg kann in der Landeshauptstadt nicht (mehr) gewinnen. Seine Punkte muss der FCA aber an anderer Stelle holen, vielleicht schon kommenden Samstag zuhause gegen Bochum.
FC Bayern München: Neuer – Guerreiro (76. Laimer), Upamecano, Kim, Davies – Kimmich, Goretzka, Olise (76. Sane), Musiala (88. Müller), Coman (76. Gnabry) – Kane
FC Augsburg : Labrovic – Matsima, Gouweleeuw, Schlotterbeck – Wolf (78. Koudossou), Onyeka, Giannoulis (38. Pedersen), Rexhbecaj, Maier (69 Kömür)- Claude-Maurice (78. Vargas), Tietz (69. Essende)
Tore: 1:0 Kane (63./Handelfmeter), 2:0 Kane (90.+2./Foulelmeter), 3:0 Kane (90. + 5)
Gelbe Karten: keine | Gelb-Rot: Schlotterbeck
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)
