Der ESV Kaufbeuren hat das Bayernderby gegen den EV Landshut mit 4:3 nach Penaltyschießen gewonnen – und das trotz erheblicher Personalsorgen. Trainer Todd Warriner musste erneut auf mehrere Leistungsträger verzichten: Max Oswald, Florian Reinwald und Joe Cassetti fehlten verletzungsbedingt, Henri Kanninen krankheitsbedingt. Unterstützung kam vom DEL-Kooperationspartner Red Bull München mit Rio Kaiser, Nikolaus Heigl und Philipp Krening. Im Tor stand Daniel Fießinger, der sich am Ende zum Matchwinner krönte.
Vor 3.100 Zuschauern in der ausverkauften energie schwaben arena zeigten die Joker eine kämpferisch starke Vorstellung und belohnten sich nach einem intensiven Spiel mit zwei Punkten.
Landshut trifft zuerst – Joker kämpfen sich zurück
Von Beginn an entwickelte sich ein schnelles, intensives Spiel. Kaufbeuren startete mit guten Aktionen, ließ im ersten Powerplay jedoch zwei große Chancen liegen. Landshut nutzte dagegen sein erstes Überzahlspiel eiskalt: Jesse Koskenkorva traf in der 11. Minute zum 0:1.
Der ESVK fand erst spät wieder in seinen Rhythmus, scheiterte jedoch mehrfach knapp an Jonas Langmann im Landshuter Tor. So ging es mit einem knappen Rückstand in die erste Pause.
Im zweiten Drittel nahm die Partie zunehmend Derbycharakter an – mit vielen Strafen auf beiden Seiten. Nach einem Fünf-gegen-drei-Überzahlspiel erhöhte David Elsner für Landshut auf 0:2 (26.). Doch die Joker kämpften sich eindrucksvoll zurück: Philipp Krening verkürzte in der 33. Minute auf 1:2, kurz darauf fiel durch ein unglückliches Eigentor der Gäste der Ausgleich zum 2:2. Die Stimmung in der Arena brodelte, die Joker hatten nun Oberwasser – und gingen mit neuem Selbstvertrauen in die zweite Pause.
Spannung pur bis zur letzten Sekunde
Im Schlussdrittel entwickelte sich ein echter Eishockey-Krimi. Zunächst musste Kaufbeuren nach einer Strafe gegen Dartagnan Joly in Unterzahl ran, überstand diese aber unbeschadet. Kurz darauf kam es zu einem handfesten Fünf-gegen-drei-Powerplay, das Nikolaus Heigl mit einem präzisen Schuss in den Winkel zur 3:2-Führung nutzte.
Doch Landshut schlug zurück: Nach einem Fehler in der Kaufbeurer Defensive traf Julian Kornelli in Unterzahl zum 3:3. Danach drückten die Gäste, doch Torhüter Daniel Fießinger hielt mit mehreren Paraden überragend dagegen.
Penaltyschießen bringt die Entscheidung
In der Verlängerung hatte der ESVK mehrere gute Chancen, doch Landshuts Goalie Jonas Langmann rettete zunächst stark, musste dann aber verletzt raus. Ersatzmann Philipp Dietl hielt die Partie offen – bis zum Penaltyschießen.
Dort avancierte Daniel Fießinger endgültig zum Matchwinner, parierte die ersten beiden Landshuter Versuche, während auf Kaufbeurer Seite Tyson McLellan und Philipp Krening souverän verwandelten.
Damit sicherten sich die Joker nach großem Kampf und starker Moral den verdienten Derbysieg und zwei wichtige Punkte im Kampf um die vorderen Tabellenplätze.


