Ein unglücklicher Wurf in letzter Sekunde besiegelt die nächste bittere Niederlage für Ratiopharm Ulm. Die Mannschaft von Cheftrainer Ty Harrelson unterlag am Sonntagabend den Telekom Baskets Bonn mit 79:81 (24:19, 15:22, 21:18, 19:22). Zum zweiten Mal in dieser Saison entschied sich eine Partie der Ulmer in der Schlusssekunde – erneut ohne Happy End.
Ulm verliert Topscorer und am Ende auch das Spiel
Dabei begann die Partie für die Gäste vielversprechend: Angetrieben von einer aggressiven Defensive legten die Ulmer einen 11:2-Start hin und setzten Bonn zunächst unter Druck. Doch die Gastgeber fanden zunehmend ihren Rhythmus, vor allem Grayson Murphy glänzte als Spielmacher und brachte sein Team zurück ins Spiel.
Kurz vor der Halbzeit kam der Rückschlag für Ulm: Topscorer Chris Ledlum verletzte sich nach einer unglücklichen Aktion und konnte nicht mehr weiterspielen. Ohne ihren besten Punktesammler tat sich die Harrelson-Truppe in der Offensive schwer. Zur Pause lag Bonn knapp vorn (41:39).
Spannung pur bis zur letzten Sekunde
Nach dem Seitenwechsel kämpften sich die Ulmer mit viel Energie zurück. Chris Sengfelder und Diego Garavaglia sorgten für wichtige Impulse, ehe Tobias „Danish Dynamite“ Jensen mit mehreren Dreiern für Aufsehen sorgte. Mit einer knappen Führung (60:59) ging Ulm ins letzte Viertel.
In der Schlussphase entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Beide Teams trafen schwierige Würfe, doch Bonn blieb nervenstark. Als Jensen wenige Sekunden vor Schluss zum 79:79-Ausgleich traf, schien die Verlängerung möglich – bis ein kurioser letzter Ballwechsel alles entschied: Nach einem Bonner Einwurf prallte der Ball mehrfach unkontrolliert durch den Strafraum und landete schließlich bei Alijah Comithier, der ihn mit der Schlusssirene zum 81:79-Heimsieg verwandelte.
Schwache Quoten und Reboundprobleme bremsen Ulm
Trotz kämpferischer Leistung verhinderten schwache Quoten den Auswärtssieg: Nur 43 Prozent der Würfe aus dem Feld, 29 Prozent von der Dreierlinie und 71 Prozent von der Freiwurflinie fanden ihr Ziel. Zudem gab Ulm zu viele Offensivrebounds ab, was Bonn entscheidende zweite Chancen ermöglichte.
„Wir sind gut gestartet, haben dann aber den Fokus verloren. Am Ende geben wir zu viele Rebounds ab. Das tut weh, weil wir schon zum zweiten Mal in letzter Sekunde verlieren“, erklärte Cheftrainer Ty Harrelson nach dem Spiel.
Jensen stark, doch Glück fehlt
Bester Ulmer war Tobias Jensen mit 13 Punkten, 5 Assists und 3 Steals. Chris Sengfelder (15 Punkte) und der früh verletzte Chris Ledlum (10 Punkte) punkteten ebenfalls zweistellig.
Für Ulm gilt es nun, die knappen Niederlagen abzuschütteln und den Fokus auf das nächste Spiel zu richten – mit der Hoffnung, dass das Glück beim nächsten Mal auf ihrer Seite ist.


