Für die Eigner Angels Nördlingen steht am Sonntag um 16 Uhr ein echtes Schwergewicht auf dem Programm: Der Deutsche Meister Rutronik Stars Keltern gastiert in der Hermann-Keßler-Halle – und das unter denkbar schwierigen Vorzeichen für die Gastgeberinnen.Schon die reine sportliche Herausforderung wäre groß genug, doch die Rieserinnen kämpfen zusätzlich mit Verletzungspech und fehlender Treffsicherheit.
Seit dem Pokalwochenende der vergangenen Saison fällt Flügelspielerin Anna Löffler mit einer schweren Knieverletzung aus. In der Vorbereitung erwischte es dann Kapitänin Lisa Berthold, die sich in Donauwörth so schwer verletzte, dass sie die gesamte Saison verpassen wird. Ersatz wird weiterhin gesucht.
Und auch Neuzugang Sophia Nolan steht aktuell nicht zur Verfügung – sie verletzte sich beim bislang einzigen Saisonsieg in Berlin. Wann sie zurückkehrt, ist offen.
Statistiken zeigen Schwächen – und kleine Hoffnung
Neben der angespannten Personallage bereiten den Nördlingerinnen auch spielerische Probleme Sorgen. Besonders die Wurfquote bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück: 44,8 Prozent aus dem Zweipunktbereich bedeuten den drittschlechtesten Wert der Liga. Nur Hannover und Keltern treffen noch weniger – eine kleine statistische Hoffnung für die Angels.
In den letzten Partien gegen Saarlouis, Herne und Hannover war laut Trainerteam „mehr drin“. Doch fehlende Konzentration in entscheidenden Momenten kostete wertvolle Punkte.
Zwei Philosophien – zwei Welten
Während die Gäste aus dem Enzkreis seit Jahren auf internationale Topspielerinnen setzen, gehen die Eigner Angels bewusst einen anderen Weg.
Im Kader des Meisters steht mit Alex Wilke nur eine deutsche Nationalspielerin, neben ihr ist Anastasia Schlipf die einzige weitere Akteurin mit deutschem Pass. Der Rest des Teams besteht aus ausländischen Profis – viele davon mit internationaler Erfahrung.
In Nördlingen dagegen wird die eigene Nachwuchsarbeit großgeschrieben. Lisa Berthold, Laura Schinkel, Anna Löffler, Jana Koch, Chanel Ndi, Pauline Meyer und Dangi Pupkeviciute tragen allesamt deutsche Pässe.
Die Philosophie, jungen Spielerinnen Verantwortung zu geben, prägt das Erstliga-Engagement seit 17 Jahren. Talente wie Jana Koch (19), Chanel Ndi (19) und die verletzte Anna Löffler (18) sollen langfristig das Fundament bilden.
Zwischen Hoffnung und Basketball-Show
Ob den Eigner Angels trotz der angespannten Lage am Sonntag der große Wurf gelingt, bleibt abzuwarten. Mit mehr Konzentration und Kampfgeist will das Team dem Favoriten aus Keltern das Leben so schwer wie möglich machen.
Und wer weiß – vielleicht ist es am Ende sogar einfacher, beim beliebten „Ritter-grün-erleben-1000€-Wurf“ in der Halbzeitpause den Ball von der Mittellinie zu versenken.
Neben spannendem Basketball erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Hermann-Keßler-Halle ein buntes Rahmenprogramm: Ein orangener Ball, grün-orangene Rocking Ladies aus Löpsingen und pinke Outfits als Zeichen der Kampagne gegen Brustkrebs machen den Nachmittag zu einem farbenfrohen Sportspektakel.

