Ingolstadt – Der deutsche Autohersteller Audi reagiert auf die jüngsten Handelspolitikmaßnahmen der USA und stellt vorübergehend alle Fahrzeuglieferungen an US-Händler ein. Diese Entscheidung wurde am Montag von einer Unternehmenssprecherin bestätigt, nachdem die „Automobilwoche“ über ein entsprechendes Schreiben an die Händler berichtet hatte.
Gründe für die Entscheidung: Zölle von Donald Trump
Der Schritt kommt im Kontext der von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle. Diese stellen eine erhebliche Belastung für die deutschen Automobilhersteller dar, die Fahrzeuge in die USA exportieren. Trump hatte in der Vergangenheit mehrfach protektionistische Maßnahmen ergriffen, um den heimischen Automarkt zu schützen und die US-Industrie zu stärken. Audi, Teil des Volkswagen-Konzerns, sieht sich nun gezwungen, seine Lieferungen aufgrund dieser Zollpolitik vorübergehend zu stoppen.
Maßnahmen und Auswirkungen auf den US-Markt
Nach dem 2. April 2025 sollen keine neuen Audi-Fahrzeuge mehr in die USA verschifft werden. Stattdessen werden alle bereits im Land befindlichen Fahrzeuge vorerst zurückgehalten und nicht an die US-Händler ausgeliefert. Dies betrifft auch Fahrzeuge, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht von den Zöllen betroffen sind, da Audi sicherstellen möchte, dass der gesamte Lagerbestand weiterhin rentabel verkauft werden kann.
Die Unternehmenssprecherin erklärte, dass Audi derzeit mehr als 37.000 Fahrzeuge auf Lager hat, die durch die neuen Zölle nicht beeinträchtigt sind. Diese Bestände sollten ausreichen, um den Bedarf der Händler für etwa zwei Monate zu decken. In dieser Zeit sollen die Händler ihre Lagerbestände abbauen und sich auf den Verkauf der bereits verfügbaren Autos konzentrieren.
Was bedeutet das für die Händler?
Für die Audi-Händler in den USA bedeutet dies, dass sie ihre Bestände ohne neue Lieferungen weiterverkaufen müssen. Da Audi eine starke Präsenz in den USA hat, könnte diese Maßnahme kurzfristig zu Engpässen bei der Fahrzeugverfügbarkeit führen, was wiederum die Verkaufszahlen beeinflussen könnte. Audi hat die Händler bereits angewiesen, ihre Lagerbestände aktiv zu reduzieren und sich auf den Verkauf von bereits verfügbaren Fahrzeugen zu konzentrieren.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Situation und die Zollpolitik unter der Regierung von Präsident Trump entwickeln werden.
Audi betreibt keine eigene Produktionsstätte in den USA und ist daher vollständig auf den Import seiner Fahrzeuge angewiesen. Das beliebte SUV-Modell Q5 wird im mexikanischen Werk des Unternehmens gefertigt, während andere Modelle aus den Audi-Werken in Deutschland, Ungarn und der Slowakei kommen.

