In Ehekirchen sprengten bislang unbekannte Täter am frühen Montagmorgen (22.12.2025) einen Geldautomaten der Sparkasse Altbayern. Die Tat ereignete sich gegen 04:10 Uhr in der Neuburger Straße 16 im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Ein lauter Knall riss Anwohner aus dem Schlaf, die umgehend die Polizei alarmierten. Vier männliche Täter brachten Sprengstoff an dem Geldausgabeautomaten an und lösten die Explosion aus. Die Auswirkungen waren massiv: Die Filiale wurde erheblich beschädigt, die komplette abgehängte Decke kam herunter, zahlreiche Scheiben gingen zu Bruch und der Automat wurde großflächig zerstört.
Nach der Tat flüchteten die Täter mit ihrer Beute in einem roten Alfa Romeo in südliche Richtung über die Staatsstraße 2035. Das Fluchtfahrzeug war nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts besonders leistungsstark und mit rund 500 PS motorisiert. Im Fahrzeug befanden sich neben dem erbeuteten Bargeld auch größere Mengen Benzin sowie weiterer Sprengstoff – eine „höchst gefährliche Kombination“, wie das BLKA mitteilte.
Jürgen Harle, Kriminaldirektor beim Bayerischen Landeskriminalamt und zuständig für organisierte Kriminalität, erklärte vor Ort: „Wir waren bereits in der Nähe, da wir diese Gruppierung schon länger unter Beobachtung hatten. Dadurch konnten sehr schnell Fahndungsmaßnahmen eingeleitet werden, die letztlich auch zum Erfolg geführt haben.“
Durch die enge Zusammenarbeit von Kriminaltechnik und Fahndungskräften gelang es, das Fluchtfahrzeug wenig später in Thierhaupten im Landkreis Augsburg zu lokalisieren. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) rückte an und nahm die vier Tatverdächtigen ohne Widerstand fest.
Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei den Festgenommenen vermutlich um niederländische Staatsangehörige, die erst am Vorabend nach Deutschland eingereist waren. Da die Männer kaum Deutsch sprechen, mussten Dolmetscher hinzugezogen werden. Mit einer Kooperation der Täter rechnet das BLKA nicht.
Die Gruppierung steht zudem im Verdacht, bereits zuvor einen Geldautomaten in Kempten gesprengt zu haben. Das Bayerische Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen und prüft mögliche Zusammenhänge mit weiteren Taten. Ermittelt wird unter anderem wegen schweren Bandendiebstahls und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, beides Verbrechenstatbestände, die mit mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden können.



