Eine 47-jährige Frau aus Günzburg hatte im Internet auf der Suche nach Liebe, getroffen hatte sie aber einen Betrüger.
Viele Menschen suchen im Internet nach der großen Liebe, aber Betrüger nutzen genau das aus. Sobald der Kontakt über soziale Netzwerke und Messaging-Dienste hergestellt ist, werden Betroffene von den Kriminellen mit Liebesbekundungen überschüttet. Das alleinige Ziel dieser Täuschung ist es, an Ihr Geld zu gelangen. Die Täter geben über Wochen vor, ernsthaftes Interesse an einer Beziehung zu haben, sodass die Opfer häufig bereit sind, einer ersten Geldforderung nachzugeben. Schließlich würden viele ihrem Partner oder ihrer Partnerin auch Geld leihen. Diese erste Zahlung führt oft zu weiteren Forderungen oder Bitten um finanzielle Unterstützung.
Plötzlich treten Probleme wie Einreisehürden, Passverlust, Autopannen, Überfälle oder ein Krankenhausaufenthalt auf – der Betrüger braucht schnell Geld und sieht das Opfer als seine einzige Hoffnung. In der Regel agieren diese Täter aus dem Ausland.
Der aktuelle Fall aus Günzburg
In Günzburg suchte eine 47-jährige Frau den Rat der Polizeiinstpektion auf, nachdem sie durch eine Internetbekanntschaft betrogen worden war. Sie hatte ehrgeizig auf eine Beziehung gehofft und im Zuge dessen erotische Bilder an ihren vermeintlichen Partner gesendet, der wiederum eigene Aufnahmen von sich vorgab zu senden. Während ihres Austausches bat der unbekannte Chatpartner stets um finanzielle Unterstützung wegen angeblicher Notlagen, wie einer offenen Arztrechnung. Er versprach sogar ein teures Auto als Entschädigung, falls sie helfen würde.
Die Geschädigte überwies letztlich in gutem Glauben, an eine entwickelnde Partnerschaft, einen niedrigen fünfstelligen Betrag an den Betrüger. Als sie kein weiteres Geld mehr senden konnte, drohte er mit der Veröffentlichung ihrer Bilder.
Die Polizeiinspektion Günzburg klärte sie darüber auf, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war und hat die Ermittlungen eingeleitet. Besonders in diesem Fall war die Erpressung, die dem bereits als Love Scamming bekannten Phänomen folgte. Der Täter drohte mit sogenannter Sextortion, blieb jedoch erfolglos.
Zahlen im Bereich des PP Schwaben Süd/West
Im vergangenen Jahr meldete die Polizei im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West 98 erfolgreiche Fälle von Love-Scamming, mit Beträgen von insgesamt rund eineinhalb Millionen Euro. In diesem Jahr wurden bereits 24 Fälle mit einem Gesamtschaden von etwa 375.000 Euro bekannt.
Im Landkreis Günzburg kam es 2024 zu 11 erfolgreichen Love-Scamming Fällen und in diesem Jahr bislang zu drei.
So schützen Sie sich!
- Seien Sie bei neuen Kontakten vorsichtig: Achten Sie bei Kontaktaufnahmen von Unbekannten über das Internet oder Messenger-Dienste auf Ungereimtheiten. Lassen Sie sich nicht von fadenscheinigen Ausreden blenden.
- Überweisen Sie kein Geld an Menschen, die Sie nicht persönlich kennengelernt haben. Machen Sie getätigte Zahlungen, wenn es möglich ist, rückgängig.
- Werden persönliche Treffen immer wieder verschoben, sollten Sie skeptisch bleiben.
- Erstatten Sie Anzeige: Bei Verdacht auf Betrug kontaktieren Sie sofort die Polizei.
- Im Notfall wählen Sie den Notruf 110!

