In Brasilien geht es zum Jahreswechsel phasenweise deutlich ruhiger zu als erwartet zu. In Rio de Janeiro beispielsweise werden um Mitternacht an der Copacabana Blumen in das Meer gelegt. Die Meeresgöttin, zu deren Ehren die Menschen in weiß gekleidet sind, soll für die Erfüllung der Wünsche im nächsten Jahr sorgen. Behält sie die Blumen, in dem diese unter gehen oder auf das Meer treiben lässt, so soll der Wunsch wahr werden. Der Wunsch gilt als abgelehnt, wenn die Strömung die Blüten zurück an den Strand spült, heißt es im brasilianischen Brauchtum. Doch keine Sorge: Auch an Silvester enttäuschen die Brasilaner nicht. Die Strände verwandeln sich ansonsten in Partyzonen mit Sektduschen, Live-Musik, Samba-Shows und einem gigantischen Feuerwerk.
Auch in weiten Teilen Afrikas lässt man es zum Start in das neue Jahr kräftig krachen. In Südafrika beginnt es beispielsweise mit einer großen, bunten Party mit Straßenumzug, Trommeln, grellen Kostümen, Tänzern und schallender Musik. Das Feuerwerk, wie wir es kennen soll die bösen Geister des alten Jahres vertreiben, dies versucht man im ostafrikanischen Uganda auf eine andere lautstarke Art. Die Menschen dort machen mit allem was sie finden können Lärm. Trommeln, Töpfe und Tonnen werden auf die Straßen geschleppt und dort ertönt um Mitternacht das “Straßenkonzert”. Tausende Menschen klopfen, pfeifen und trommeln zur Begrüßung des neuen Jahres.
In Japan geht es da schon deutlich spiritueller zu. An Silvester werden die Glocken der buddhistischen Tempel 108 Mal geläutet, womit nach der religiösen Tradition die 108 menschlichen Begierden vertrieben werden sollen. Diese Prozedur beginnt in den frühen Abendstunden und endet erst am Morgen des Neujahrstages. Ähnlich dem christlichen Weihnachtsfest werden am Neujahrstag die Kinder beschenkt und Karten mit Neujahrsgrüßen an die Familie und Freunde verschickt.

Die wohl bekannteste Silvesterparty der Welt findet auf dem Time Square in New York statt. Abertausende Menschen warten auf den Moment, in dem sich der so genannte “Zeitball”, eine überdimensionale, mit zahlreichen Glühbirnen bestückte Kristallkugel herabsenkt. Dies ist vergleichbar mit dem Herunterzählen der letzten zehn Sekunden des Jahres, wie man es bei uns kennt. Eine Minute dauert dieser Moment am Big Apple, dann ist alles vorüber. Ein farbenprächtiges Feuerwerk bildet den Abschluss auf dem Square.

