Mit Beginn des Schulstarts vergangenen Woche rücken auch die Schulen wieder in den Fokus: die rund 120 Schulgebäude in städtische Zuständigkeit sind teilweise mehr als in die Jahre gekommen. Als Stadt stehen wir hier vor einem Berg von Aufgaben. Diese haben für uns oberste Priorität. Es ist einiges im Gange.
Ich erinnere mich noch gut an meine Schulzeit, auch wenn sie schon eine Weile her ist. Man hat als Jugendlicher ja das Gefühl, die Hausaufgaben hören nie auf. Mit dem Schulabschluss tun sie das zumindest in schulischer Hinsicht. Das Leben hält einen aber weiter auf Trab. Und gerade als Oberbürgermeisterin einer mehr als 2000 Jahre alten Stadt beschäftigt mich gerade das Thema Schulen quasi fortwährend weiter. Auch für uns als Verwaltung heißt es: Hausaufgaben machen, und zwar dringend.
Die städtischen Schulen sind teils historisch, teils in der Nachkriegszeit und teils in den 70-er Jahren entstanden. Ihr Zustand ist dementsprechend schlecht. Marode Schultoiletten, marode Stromleitungen, undichte Dächer, kaputte Bausubstanz, alles weit entfernt von modernen Ansprüchen – ich könnte die Liste noch ewig weiterführen. Wo fängt man an?
Viele Jahrzehnte wurde hier nichts unternommen, die Aufgaben haben sich angestaut. Die Aufgabenstellung, die Schulgebäude zu modernisieren, ist eine enorme Herausforderung. Deshalb hat die Sanierung und Modernisierung der Augsburger Schullandschaft seit 2014 unter dem Slogan „Augsburg baut auf Bildung“ eine Schlüsselrolle eingenommen – trotz der großen Krisen unserer Zeit und der mittlerweile erheblichen Baukostensteigerungen. Dennoch packen wir es an, auf der To Do-Liste steht die Aufgabe ganz oben, wir arbeiten den Berg kontinuierlich ab.
So steht zum Beispiel die Gesamtsanierung der Löweneck-Grund- und Mittelschule in Oberhausen kurz vor dem Abschluss. Zu Beginn des Schuljahres konnten sich die Schülerinnen und Schüler über eine Rundumerneuerung freuen: Beleuchtung, Heizung, Elektrik, Brandschutz, Wärmeschutz und IT wurden auf den neuesten Stand gebracht. Und in Göggingen haben wir am St. Anna Gymnasium das Dach saniert und in diesem Zuge eine PV-Anlage installiert. Das Rudolf Diesel Gymnasium wird einer umfassenden Generalsanierung unterzogen. Hier investieren wir voraussichtlich mindestens 45 Mio. Euro. Weitere große Schulbaustelle ist die Gesamtsanierung des Schulzentrums FOS/BOS/RWS – eine Herkulesaufgabe. Hier fließen bis zur Fertigstellung aller drei Schulen insgesamt voraussichtlich 110 Millionen Euro. Besonders freut mich, dass wir nicht nur reparieren, sondern auch komplett neu bauen, wie in Haunstetten. Hier wird der Altbau der Johann-Strauß-Schule ersetzt, durch einen innovativen Neubau für eine ganzheitliche und ganztägige Betreuung und Bildung der Kinder.
Wir tun alles, um den Sanierungsstau so schnell wie möglich abzuarbeiten und sind uns der Dringlichkeit absolut bewusst. Alleine in diesem und im nächsten Jahr fließen über 90 Mio. Euro in die Schulen, in den nächsten Jahren über eine Viertelmilliarde. Die Schulsanierungen sind eine Aufgabe, die eigentlich nie endet. Und Aufgaben, die sich über Jahrzehnte aufgestaut haben, können leider nicht mit einem Wisch erledigt werden. Aber wir tun, was wir können, und das ist: Ärmel hochkrämpeln, anpacken und die Aufgaben Schritt für Schritt erledigen.
Herzliche Grüße
Ihre Eva Weber
Eva Weber ist seit Mai 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg. Seit Mai 2014 veröffentlicht sie eine regelmäßige Kolumne exklusiv bei Presse Augsburg.