Die Stadt Memmingen will die Verwertung von Biomüll in den kommenden Jahren neu organisieren. Bisher fallen im Stadtgebiet jährlich rund 80 Kilogramm Biomüll pro Person an, der derzeit in Anlagen in Erkheim, Kempten und Görisried verarbeitet wird. Künftig soll gemeinsam mit benachbarten Städten und Landkreisen eine interkommunale Vergärungsanlage entstehen, die im Rahmen eines Zweckverbands betrieben werden soll. Der Stadtrat stimmte den Planungen in der Sitzung am 8. Dezember zu.
Erfahrungen aus der regionalen Müllverwertung
Bereits gute Erfahrungen gibt es bei der Verwertung von Restmüll: Städte wie Memmingen und Ulm sowie die Landkreise Alb-Donau-Kreis, Heidenheim, Sigmaringen und Biberbach arbeiten im Zweckverband Thermische Abfallverwertung Donautal zusammen. Dadurch konnten die Müllgebühren über die Jahre deutlich gesenkt werden. „Die Kommunen haben die Müllentsorgung im Zweckverband selbst in der Hand und können damit diese wichtige Aufgabe der Daseinsfürsorge garantieren“, heißt es aus Verwaltungskreisen.
Machbarkeitsstudie und Standortwahl
In einer erweiterten Untersuchung unter Einbezug der Landkreise Unterallgäu, Neu-Ulm und Günzburg wurde die Wirtschaftlichkeit einer interkommunalen Vergärungsanlage geprüft. Das Ergebnis: Mit einer Kapazität von 55.000 Tonnen Biomüll pro Jahr ist die Anlage wirtschaftlich realisierbar, und die benötigte Menge Biomüll ist in der Region vorhanden.
Als möglicher Standort wurde eine Fläche in der Nähe des Müllheizkraftwerks Weißenhorn identifiziert. Vorteilhaft wäre die Einspeisung des erzeugten Biogases in das bestehende Fernwärme- und Gasnetz, wodurch Synergien mit dem Heizkraftwerk genutzt werden könnten.
Nächste Schritte und Zeitplan
„Als ersten Schritt zur Gründung eines Zweckverbands für die Verwertung von Biomüll wird nun eine Kooperationsvereinbarung mit den anderen interessierten Gebietskörperschaften unterzeichnet“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Möglicherweise kann der Zweckverband bereits im kommenden Jahr gegründet werden. Bis zum Bau der Vergärungsanlage werde es jedoch noch einige Jahre dauern. Nach der aktuellen Planung bleiben die Mitgliedskommunen voraussichtlich bis Ende 2031 selbst für die Bioabfallverwertung verantwortlich.
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