Sie haben alles gegeben: Die neun verbliebenen Spielerinnen der Eigner Angels standen am achten Spieltag einem starken Gegner gegenüber. Der Tabellendritte aus Osnabrück kam ins Ries – und es entwickelte sich ein rasantes Spiel, geprägt von individuellen Glanzleistungen der Gastgeberinnen.
Topspielerin Fransson trägt Verantwortung
Ohne die verletzte Sophia Nolan, die bereits auf der Heimreise ist und nicht mehr für die Angels aufläuft, sowie mit einer weiterhin angeschlagenen Sam Ashby, ging das Kuusi-Team die Herausforderung gegen den Favoriten aus Osnabrück an. Bereits nach acht Sekunden hatte die englische Nationalspielerin Ashby einen Turnover und ein Foul auf dem Konto. Zwei Minuten später erzielte Natalie Kucowski die ersten Punkte für die Angels.
Von Beginn an entwickelte sich ein „run and gun“-Spiel, bei dem beide Teams zahlreiche Chancen liegenließen. Das erste Viertel endete knapp mit 15:13 für Nördlingen – geprägt von Einzelaktionen, während man im Rebound gegen Rollerson ohne Fransson unterlegen war.
Spannende Führungwechsel im zweiten Viertel
Auch das zweite Viertel begann nervös. Erst in der 12. Minute brachte Laura Schinkel einen Fastbreak erfolgreich zum Abschluss (17:13). In der 16. Minute gingen die Gäste durch Oceane Monpierre erstmals in Führung (20:21). Doch Nördlingens Mariam Hasle-Lagemann konterte mit zwei spektakulären Punkten, und die Halle stand erstmals richtig. Zwei Minuten vor der Halbzeit führten die Gastgeberinnen 26:21.
Liga-Topscorerin Kristen Spolyar verkürzte danach per Dreier, doch die Spannung blieb hoch. Trotz eingeschränkter Trainingsmöglichkeiten hielten die Angels mit hohem persönlichen Einsatz gut mit. Milica Cuic eröffnete für Osnabrück mit einem Dreier, Hasle-Lagemann antwortete mit einem blitzsauberen Konter. Mangels personeller Optionen agierten die Nördlingerinnen vor allem individuell gegen das Kollektiv der Gäste.
Kräftezehrender Kampf bis zum Schluss
Das Spiel blieb spannend: 35:38 nach 25 Minuten zeigt, dass kein Team sich absetzen konnte. Die rund 400 Zuschauer genossen das intensive Duell, bei dem es vor dem letzten Viertel 43:47 stand – noch alles offen.
Doch die Angels zahlten Tribut an das hohe Tempo: Mit nur sieben Spielerinnen auf dem Feld erhöhten die Gäste in der 33. Minute erstmals auf eine zweistellige Führung (45:56), was Coach Kuusi zu einer Auszeit zwang. Nördlingen stellte auf Zonenverteidigung um, konnte den Gegner aber nicht mehr ernsthaft gefährden.
Lust auf mehr – Vorschau aufs Pokalachtelfinale
Die 59:67-Heimniederlage tat der Begeisterung keinen Abbruch: „Sie haben alles gegeben, die neun verbliebenen Angels.“ Das Team lieferte beste Unterhaltung für einen Sonntagnachmittag. Eventuell kann man am Mittwoch mit einer genesenen Nicole Fransson beim Pokalachtelfinale rechnen, wenn Marburg um 19.30 Uhr in Nördlingen zu Gast ist. Und dann… wer weiß.


