In Augsburg sorgt der Christkindlesmarkt aktuell nicht nur für festliche Stimmung, sondern auch für skurrile Szenen im Stadtbild: Die 350 Kilogramm schweren Poller, die den Markt vor Fahrzeugen schützen sollen, müssen in Spitzenzeiten bis zu 70 Mal pro Stunde von Hand bewegt werden, damit Straßenbahnen passieren können.
Genau diese Szenerie inspirierte den Berufsschullehrer Johannes Heinrich zu einem ungewöhnlichen Projekt. Innerhalb eines Tages programmierte er mithilfe künstlicher Intelligenz ein Browser-Spiel namens „Poller-Pumper“. Darin übernehmen die Spieler die Aufgabe, die schweren Poller rechtzeitig zu verschieben, um den Verkehr fließen zu lassen, während Weihnachtsmarktbesucher, Glühwein und Lebkuchen ungehindert vorbeikommen.

Heinrich ist kein professioneller Programmierer. Der Lehrer nutzt neue Methoden des sogenannten „Vibe-Codings“, um spielerisch digitale Lernprojekte zu erstellen. „Poller-Pumper“ entstand zunächst als Spaßprojekt und digitale Hommage an die vielen Helferinnen und Helfer, die bei Wind und Wetter dafür sorgen, dass alles am Laufen bleibt.
Trotz der einfachen Pixelgrafik und des simplen Gameplays fand das Spiel schnell ein großes Publikum. Nutzer konkurrieren um Punkte, Videos verbreiten sich in sozialen Medien, und die Diskussion um die Poller in Augsburg erhielt so eine spielerische Dimension. Für Heinrich zeigt das Projekt, wie sich Alltagsbeobachtungen kreativ umsetzen lassen – und dass digitale Werkzeuge auch ohne tiefgehende Programmierkenntnisse überraschende Ergebnisse liefern können.


