In der Christmette und im Pontifikalamt zum Weihnachtsfest hat Bischof Dr. Bertram Meier im Augsburger Dom die Bedeutung der Menschwerdung Gottes hervorgehoben. Angesichts gesellschaftlicher Umbrüche und technologischer Entwicklungen rief er dazu auf, den Menschen und seine Würde neu in den Fokus zu rücken.
Licht in den Nächten des Lebens
In seiner Predigt zur Christmette erinnerte der Bischof daran, dass Weihnachten bewusst in der Nacht gefeiert werde – als Zeichen dafür, dass Gottes Licht in die Dunkelheit menschlicher Erfahrungen hineinleuchtet. Der Mensch sei oft versucht, Erfüllung im Materiellen zu suchen, doch Weihnachten zeige, dass Gott „im Kommen“ und mitten unter den Menschen sei. Auch in persönlichen Krisen und Lebensumbrüchen gelte es, dieses Licht zu suchen und weiterzugeben – durch Zuwendung, Mitgefühl und gegenseitige Unterstützung. „Heil der Welt, heile die Welt! Dieser Wunsch hat sich an Weihnachten erfüllt: Christ der Retter ist da!“

Die „Lebensform Mensch“ im Zentrum
Im Pontifikalamt am Weihnachtstag stellte Bischof Bertram erneut den Menschen in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Weihnachten erinnere daran, dass Gott sich bewusst auf die „Lebensform Mensch“ eingelassen habe. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Spannungen und sozialer Unsicherheiten betonte er: „Auch in der KI-Ära (Wort des Jahres 2025) gebe ich das Motto aus: Der Mensch muss in die Mitte! Und er muss in der Mitte bleiben!“
Mit Blick auf wachsende soziale Ungleichheiten stellte der Bischof die Frage nach wahrem Reichtum. Weihnachten mache deutlich, dass der „Gewinn im Geben“ liege und Menschlichkeit höchste Priorität habe – nicht nur an den Festtagen.

Feierliche Liturgie und musikalische Gestaltung
Die Gottesdienste zum Weihnachtsfest wurden im Dom feierlich begangen und musikalisch von Domchor, Kammerchor und Orchester begleitet. Das Pontifikalamt endete mit dem Apostolischen Segen, der traditionell zu den großen Festtagen erteilt wird und live im Fernsehen übertragen wurde.



