Von smarten Ordnungssystemen bis zu einem nachhaltigen Indoor-Farming-Modell – bei der fünften Deutschen 3D-Druck-Challenge der Hochschule Neu-Ulm (HNU) stellten acht Finalistinnen und Finalisten ihre zukunftsweisenden Projekte vor. Den Sieg sicherte sich Philipp Enderle mit „Pocketholds“, einer cleveren Idee für 3D-gedruckte Klettergriffe. Das Finale fand am 16. Oktober erstmals unter der Schirmherrschaft von Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, an der HNU statt.
Rekorde bei der Jubiläumsauflage
Die diesjährige Challenge sprengte gleich mehrere Rekorde: Noch nie zuvor gab es so viele Bewerbungen, so viele Zuschauerinnen und Zuschauer – und so wertvolle Preise. Nach der Begrüßung durch HNU-Präsidentin Prof. Dr. Uta M. Feser präsentierten die acht Finalisten ihre innovativen 3D-Druck-Projekte live vor Publikum und einer hochkarätigen Jury.
„3D-Druck ist High-Tech auf kleinem Raum“
In einer Videobotschaft würdigte Schirmherr Markus Blume den Wettbewerb und seine Bedeutung für die Innovationslandschaft Bayerns:„3D-Druck ist High-Tech auf kleinem Raum. Er revolutioniert die Produktionsweise und beschleunigt den Weg von der Idee zur Anwendung. Die 3D-Druck-Challenge ist eine additive Challenge mit einer additiven Chance – und ein Wettbewerb, bei dem sich die Teilnehmenden ihren Preis praktisch selbst ausdrucken können. Der Preisträgerin oder dem Preisträger wünsche ich den Erfolg, dass die Idee auch in die Realität umgesetzt werden kann. Genau diesen Spirit und Erfindergeist brauchen wir in Bayern und gerade an unseren bayerischen Hochschulen.“

Fachjury, starke Partner und attraktive Preise
Über die Siegerinnen und Sieger entschied ein neunköpfiges Expertengremium aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Daimler Truck AG | Daimler Buses GmbH, Siemens Mobility, HENSOLDT, PROTOTEC und der Volksbank Ulm-Biberach eG.
Neben 3D-gedruckten Löwenpokalen warteten auf die Gewinner Sach- und Geldpreise, Coachings durch Branchenexpertinnen und -experten, VIP-Tickets für die Fachmesse Formnext 2025 sowie Fachliteratur rund um den 3D-Druck.
Unterstützt wurde die Challenge von zahlreichen Preisstiftern, darunter die 3D-Druck Akademie, Mesago Messe Frankfurt GmbH, Seifert Logistics Group und weitere Partner.
Von der Idee zum marktreifen Produkt
Mit seinem Projekt „Pocketholds“ überzeugte Philipp Enderle die Jury auf ganzer Linie. Sein Konzept: Über eine App können Kletterinnen und Kletterer Fotos von Felsgriffen hochladen, die anschließend in ein digitales Modell umgewandelt und als 3D-Griff repliziert werden. So lassen sich echte Routen bequem zuhause oder in der Halle nachbauen – ideal zum Üben oder Trainieren in der Off-Season.

„Ich bin unglaublich überrascht, dass ich heute gewonnen habe! Es gab so viele tolle und ausgereifte Ideen, weshalb es mich umso mehr freut, dass ich die Jury mit meinem Pitch überzeugen konnte“,sagte der glückliche Sieger.
Innovationen mit Potenzial
Den zweiten Platz belegten Emrah Elci und Kerstan Faul mit RideGlow – 3D-gedruckte Motorradkomponenten, die Blinksignale auf die Kleidung des Fahrers übertragen und zusätzlich eine Sturzerkennung beinhalten.
Malte Zachow und Yannick Stolzenburg sicherten sich den dritten Platz mit ihrer webbasierten Lösung „Voxelware“, die das Print-on-Demand-Prinzip auf den Onlinehandel mit 3D-Druck überträgt.
Auch die übrigen Finalisten zeigten beeindruckende Ideen:
TREEHOOK – ein modulares Ordnungssystem für Outdoor-Aktivitäten,
Verdelix – ein Helix-Pflanzenturm für nachhaltiges Indoor-Farming,
Skateboard MK4,
Printogami – Inspired by Miura, ein 3D-Faltobjekt nach Origami-Prinzip,
und 3D printed Polypill, eine Innovation, die mehrere Medikamente in einer Tablette kombiniert.
Drei Phasen zum Erfolg
Die Challenge gliederte sich in drei Wettbewerbsrunden: Nach einer ersten Vorauswahl durch ein Expertengremium wurden die besten Einsendungen zu einem Businessplan-Wettbewerb eingeladen. Auf dieser Basis wählte die Jury schließlich die acht Finalisten(-Teams) aus, die ihre Projekte beim großen Finale präsentieren durften.
Die 3D-Druck-Challenge der Hochschule Neu-Ulm hat sich längst zu einem Schaufenster für junge Talente und kreative Zukunftsideen entwickelt – und zeigt eindrucksvoll, wie viel Innovationskraft in Bayerns Hochschulen steckt.



