Nach monatelangen, intensiven Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Weiden i.d.OPf. ist es den Ermittlern der Kriminalpolizei Weiden i.d.OPf. gelungen, ein Rauschgiftnetzwerk in der Region zu zerschlagen. Fünf Männer wurden festgenommen. Die großangelegte Operation wurde von der Kriminalpolizei Weiden i.d.OPf. in Zusammenarbeit mit Polizeikräften der Zentralen Einsatzdienste Weiden i.d.OPf., der Bereitschaftspolizei Nürnberg sowie des Rauschgifteinsatzkommandos Nordbayern durchgeführt. Unterstützung erhielten sie dabei von Kollegen aus Nordrhein-Westfalen.
Festnahmen nach Drogenschmuggel von Köln
Bereits vor zwei Wochen erfolgten die ersten Festnahmen im Rahmen dieser Ermittlungen. Zwei Tatverdächtige, 26 und 33 Jahre alt, aus dem Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab und der Stadt Weiden i.d.OPf., reisten nach Köln, um dort eine größere Menge an Kokain zu beschaffen. Auf ihrer Rückreise wurde ihr Fahrzeug auf der BAB 93, Ausfahrt Weiden-Süd, vom Rauschgifteinsatzkommando gestoppt, und die beiden Männer wurden festgenommen. Im Fahrzeug wurden eine erhebliche Menge Kokain und eine größere Summe Bargeld gefunden und beschlagnahmt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Weiden i.d.OPf. wurden die beiden Männer dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Sie stehen im dringenden Tatverdacht, mit Kokain und anderen Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge Handel zu treiben. Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehle gegen beide Verdächtigen, die anschließend in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert wurden.
Durchsuchungs- und Festnahmeaktion in den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt a.d.WN
Der Erfolg der ersten Festnahmen und die bis dahin geleistete Ermittlungsarbeit der KPI Weiden i.d.OPf. leitete eine noch umfangreichere Operation ein. Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Weiden i.d.OPf. und der Kriminalpolizei Weiden i.d.OPf. durchsuchten knapp 80 Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei Nürnberg, der Zentralen Einsatzdienste Weiden i.d.OPf. und der KPI Weiden i.d.OPf. mehrere Objekte in den westlichen Landkreisen Neustadt a.d. Waldnaab und Tirschenreuth. Insgesamt wurden sieben Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Gegen zwei weitere Verdächtige, einen 26-Jährigen aus dem westlichen Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab und einen 30-Jährigen aus dem Altlandkreis Kemnath, vollstreckten die Einsatzkräfte Haftbefehle, die vom Amtsgericht Weiden i.d.OPf. erlassen wurden. Auch diese beiden Personen stehen im dringenden Verdacht, mit Kokain in nicht geringen Mengen unerlaubt Handel zu treiben. Ein dritter Beschuldigter, ein ebenfalls 26-Jähriger aus dem Altlandkreis Eschenbach i.d.OPf., wurde vorläufig festgenommen.
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler eine Vielzahl an Mobiltelefonen und sonstigen EDV-Geräten sicher, deren Auswertung einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Die beiden Hauptbeschuldigten, gegen die ein Haftbefehl vorlag, wurden dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Weiden i.d.OPf. vorgeführt, der die Haftbefehle nach Prüfung der Ermittlungsergebnisse bestätigte. Der dritte Beschuldigte wurde am selben Tag auf freien Fuß gesetzt, steht jedoch weiterhin unter Verdacht und wird sich wegen Betäubungsmitteldelikten verantworten müssen.
Kokain wanderte in die Partyszene
Das beschaffte Kokain wurde von den Festgenommenen bei regionalen Endkonsumenten und Teilnehmern von verschiedenen Musik- und Open-Air-Festivals in der nördlichen Oberpfalz in Umlauf gebracht. Die Tatverdächtigen streckten das Kokain teilweise bis zur doppelten und dreifachen Menge und verkauften es zu deutlich erhöhten Preisen. Festivalteilnehmer und regionale Abnehmer zahlten bis zu 100 Euro pro Gramm Kokain, was den Tatverdächtigen enorme Gewinne einbrachte, die Gegenstand weiterer Ermittlungen sind.
Die Ermittlungsbehörden betonen, dass die bisherige Festnahme- und Durchsuchungsaktion ein bedeutender Erfolg im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität in der nördlichen Oberpfalz ist. Doch der Drogenhandel ist noch nicht vollständig zerschlagen, und die Ermittlungen werden fortgesetzt. Die Kriminalpolizei wird weiterhin intensiv gegen die Rauschgiftszene vorgehen und alle verfügbaren Mittel nutzen.



