Die Burgruine Niederhaus bei Hürnheim, eine der ältesten Liegenschaften des Staatlichen Bauamts Augsburg, ragt imposant über dem Tal des Forellenbachs und bietet Besuchern eine faszinierende Aussicht. Dank neu aufgestellter Informationstafeln erhalten Touristen nun detaillierte Einblicke in die Baugeschichte der Burg und ihre einstigen Burgherren, die Edelfreien von Hürnheim. Diese fünf großflächigen Tafeln ermöglichen einen anschaulichen Einblick in die Entwicklung der Burg seit dem 10. Jahrhundert und informieren auch über die Anforderungen und Besonderheiten des mittelalterlichen Burgenbaus in Süddeutschland.
Rekonstruktionsdarstellungen und historische Einblicke
Die Tafeln bieten neben Text auch farbige Rekonstruktionsdarstellungen, die das Erscheinungsbild der Burganlage über die Jahrhunderte lebendig werden lassen. „Besonders die Darstellung der Burgphasen und die Hinweise zur Funktion der einzelnen Gebäude geben Besuchern eine Vorstellung vom damaligen Leben auf der Burg“, erklärt Peter Grotz, Architekt beim Staatlichen Bauamt Augsburg. Eine Tafel widmet sich zudem den Herausforderungen bei der Eroberung einer Burganlage und dem Alltag der damaligen Bewohner.
Stauferstele zur Verortung in der Regionalgeschichte
Eine zusätzliche historische Attraktion ist die „Stauferstele“ in der Vorburg, die seit 2012 die Bedeutung der Burgruine im Kontext der Staufergeschichte hervorhebt. Die Stele gehört zu einer Reihe von 38 Stelen, die in Europa zur Erinnerung an die Staufer aufgestellt wurden und wird durch Spenden finanziert. Sie erinnert an die geschichtliche Bedeutung der Stauferzeit für die Region und ist Teil eines europaweiten Netzwerks von Denkmälern.

Kontinuierliche Sanierung und Denkmalschutz
Das Staatliche Bauamt Augsburg ist für die Substanzsicherung und den Erhalt der Burgruine Niederhaus verantwortlich. Um die Burganlage auch weiterhin zugänglich zu halten, wurde 2010 eine dauerhafte Stahlkonstruktion zwischen Vor- und Hauptburg errichtet. Zudem erfolgten regelmäßige Erhaltungsmaßnahmen, zuletzt an den Umfassungsmauern und am durch Blitzschlag beschädigten Burgfried. Da die Burgruine unter Denkmalschutz steht, werden alle Sanierungen in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt.
Mit den neuen Informationstafeln und kontinuierlicher Pflege bleibt die Burgruine Niederhaus ein bedeutendes Denkmal und eine beliebte Attraktion für Wanderer und Geschichtsinteressierte entlang des Südries-Panoramawegs.


