Dank leidenschaftlicher Defensive und großer Nervenstärke feiert Ratiopharm Ulm einen knappen Auswärtssieg in Berlin.
Rund neun Wochen nach der letzten Begegnung haben sich die Ulmer eindrucksvoll revanchiert. In einem hochintensiven Spiel setzten sie sich bei ALBA Berlin mit 67:66 durch. Ausschlaggebend war vor allem eine überragende Defensivleistung nach der Halbzeitpause, die den Gastgeber immer wieder vor unlösbare Aufgaben stellte.
Kampf, Wille und kalte Nerven
Es war ein Spiel, das bis zur letzten Sekunde Spannung bot. Die Ulmer warfen alles in die Waagschale und belohnten sich für ihren enormen Einsatz. Obwohl in den letzten 170 Sekunden kein eigener Punkt mehr gelang, verteidigten sie eine knappe Führung mit letzter Konsequenz. In der entscheidenden Phase trafen Jensen und Ledlum drei immens wichtige Dreier und hielten ihr Team damit im Spiel.
Dass die Wurfquoten insgesamt Luft nach oben hatten, fiel am Ende kaum ins Gewicht. Der unbedingte Wille spiegelte sich deutlich in den Zahlen wider: 17:9 Offensiv-Rebounds, 10:7 Steals und insgesamt 13 zusätzliche Abschlussmöglichkeiten gegenüber den Berlinern unterstrichen die intensive Arbeitsweise der Gäste.
Cheftrainer Ty Harrelson zeigte sich nach dem Spiel entsprechend zufrieden:
„Wie im Pokalspiel gegen ALBA haben wir heute stark angefangen und sind dann zweistellig in Rückstand geraten. Aber meine Spieler sind in der Partie geblieben und haben sich zurückgekämpft, was mich stolz macht. So haben wir heute trotz ausbaufähiger Wurfquoten einen Weg gefunden, diesen Auswärtssieg für uns zu holen.“
Blitzstart und Berliner Antwort
Die Partie begann aus Ulmer Sicht vielversprechend. Malik Osborne eröffnete das Spiel mit einem Dreier, wenig später legte Justin Simon nach. Die Gäste präsentierten sich aufmerksam, kontrollierten die Rebounds und sammelten früh Punkte. Nach wenigen Minuten standen bereits 12 Zähler auf dem Konto.
ALBA fand jedoch zunehmend besser in die Partie, erhöhte das Tempo und drehte das Spiel noch im ersten Viertel zu einer knappen Führung (21:22). Im zweiten Abschnitt suchten die Uuulmer weiterhin konsequent den Weg zum Korb, wurden jedoch häufiger von der Berliner Verteidigung gestoppt. Kayil hielt die Gäste mit mehreren erfolgreichen Distanzwürfen im Spiel, während Ledlum unter dem Korb wichtige Akzente setzte, jedoch früh Foulprobleme bekam. Zur Halbzeit lag Ulm trotz Rebound-Vorteilen mit 37:46 zurück.
Defensive als Schlüssel zum Comeback
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Ulmer zunehmend die Kontrolle. In den ersten drei Minuten des dritten Viertels gestatteten sie Berlin lediglich zwei Punkte – ein klares Zeichen für die starke Defensivarbeit. Schritt für Schritt kämpfte sich Ulm heran und übernahm zwischenzeitlich wieder die Führung. Dennoch gelang es den Hausherren, sich zum Ende des Viertels hauchdünn vorne zu halten (53:54).
Im Schlussabschnitt wurde es schließlich dramatisch. Smith sorgte mit einem energischen Solo für wichtige Impulse, ehe Ledlum fünf Minuten vor dem Ende mit einem Dreier den Ausgleich erzielte. Kurz darauf folgte gemeinsam mit Jensen der ersehnte Führungswechsel. In der Schlussphase verteidigte Ratiopharm Ulm mit enormer Disziplin und sicherten sich nach 170 Sekunden ohne eigene Punkte dennoch den knappen, aber verdienten Erfolg (67:66).
Smith und Ledlum setzen Akzente
Offensiv ragte vor allem Smith heraus, der mit 18 Punkten Topscorer der Uuulmer war und dabei eine starke Zweierquote von 54,5 Prozent auflegte. Mit seiner Schnelligkeit sorgte er immer wieder für sehenswerte Aktionen. Ebenfalls zweistellig punkteten Chris Ledlum (15), Tobias Jensen (11) und Justin Simon (11) und trugen ihren Teil zu diesem hart erkämpften Auswärtssieg bei.



