Nach einem mutmaßlich queerfeindlichen Angriff in der Augsburger Maximilianstraße am 23. März 2025 ermitteln Polizei und Generalstaatsanwaltschaft intensiv zu den Hintergründen der Tat. Unter der Leitung der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) konnten inzwischen weitere Tatverdächtige identifiziert werden. Drei Männer wurden heute festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.
Angriff auf zwei Männer
Wie bereits berichtet, sollen mehrere Personen zwei 26- und 28-jährige Männer sexuell beleidigt und gewaltsam attackiert haben. Die Angreifer schlugen zunächst auf den 28-jährigen Geschädigten ein, sodass dieser zu Boden ging. Als sein 26-jähriger Begleiter eingriff, wurde auch er attackiert. Die Täter traten dabei gezielt auf Oberkörper und Kopf ihrer Opfer ein.
Dank einer umgehend eingeleiteten Fahndung identifizierte die Polizei bereits kurz nach der Tat zwei Verdächtige im Alter von 22 und 23 Jahren. Nun wurden weitere mutmaßliche Beteiligte im Alter von 24 Jahren ermittelt und festgenommen.
Ermittlungen wegen Hasskriminalität
Aufgrund von Hinweisen auf einen queerfeindlichen Hintergrund hat die Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungsleitung übernommen. Die Behörde verfolgt Straftaten im Bereich der Hasskriminalität konsequent in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Augsburg.
Gegen die Tatverdächtigen wurden Haftbefehle wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erlassen. Drei Männer befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu weiteren Beteiligten dauern an.
Opfer erhalten Unterstützung
Die beiden Opfer des Angriffs werden durch die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Schwaben Nord betreut. Die Polizei und die Justiz betonen die Wichtigkeit der Unterstützung für Betroffene von Hasskriminalität und setzen sich für eine umfassende Aufklärung des Falls ein.
Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für alle Tatverdächtigen die Unschuldsvermutung.
Einer der Tatverdächtigen ist kein Unbekannter – tödliche Gewalttat 2019
Nach Informationen der Augsburger Allgemeinen soll sich unter ihnen Halid S. befinden. Er hatte im Dezember 2019 mit einer tödlichen Gewalttat bundesweit für Entsetzen gesorgt.
Damals war eine Gruppe angetrunkener Jugendlicher und junger Männer am Nikolausabend in der Innenstadt unterwegs. Die Gruppe traf am Königsplatz auf zwei Ehepaare, die sich nach einem gemeinsamen Christkindlesmarktbesuch auf dem Heimweg befanden. Es kam zu einem Streit. Nach einer kurzen Schubserei schlug der damals 17 Jahre alte Halid S. zu. Dieser eine Faustschlag war für einen 49-Jährigen, von Beruf Feuerwehrmann, tödlich. Halil S. wurde damals wegen Totschlages zu einer Jugendfreiheitsstrafe von 4 Jahren und 6 Monaten verurteilt.


