Im Fokus eines neuen Programms, das noch in diesem Jahr von den Hochschulen in Bayerisch-Schwaben aufgebaut wird, steht unternehmerisches Handeln. Die Hochschule Neu-Ulm (HNU), die Hochschule Kempten, die Technische Hochschule Augsburg und die Universität Augsburg widmen sich dabei der Ausbildung ihrer Studierenden im Bereich Innovation und Gründung. Das Projekt wird vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit zwei Mitarbeiterstellen und 500.000 Euro über die nächsten fünf Jahre gefördert.Adult 3052244 1280

Ein zentrales Element der geplanten gemeinsamen Aktivitäten, die unter dem Titel “Schwaben Entrepreneurship Nexus – ‘KANU'” (Kempten, Augsburg, Neu-Ulm) stattfinden, ist die Durchführung eines viersemestrigen Qualifizierungsprogramms. Dieses Programm soll ab dem Wintersemester 2024/25 jährlich starten. „Unsere Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche Innovationen aus dem Zusammenspiel von Wissen aus unterschiedlichen Quellen und der Zusammenarbeit verschiedener Akteure in einem Netzwerk entstehen. Deshalb freut es mich sehr, dass die vier Hochschulen ihren Studierenden im Rahmen des Gründungs-Hubs eine attraktive Zusatzausbildung anbieten können, die das bayerisch-schwäbische Startup-Ökosystem langfristig fördern und stärken wird.“, sagt Prof. Dr. Uta M. Feser, Präsidentin der
HNU.

Bis zu 24 Studierende aus den vier Hochschulen haben die Möglichkeit, umfassendes Wissen und Verständnis für Innovationsprozesse und Unternehmensgründungen aufzubauen. Die Zusatzausbildung kann parallel zum regulären Studium absolviert werden und steht grundsätzlich allen Studierenden aller Fakultäten und Fachbereiche offen. Die vier schwäbischen Hochschulen planen, den erfolgreichen Absolventen ein gemeinschaftliches “Honours Degree” zu verleihen.

Jede Partnerinstitution wird ein Semester des vier-semestrigen Qualifizierungsprogramms anbieten. Im ersten Semester wird von der Technischen Hochschule Augsburg ein “Trendseminar” durchgeführt, in dem die Teilnehmenden die Herausforderungen der Zusammenarbeit in interdisziplinären Projektteams verstehen lernen. Sie werden außerdem in der Lage sein, Trend- und Zukunftsforschungsmethoden in einem Projektteam anzuwenden. Im zweiten Semester wird von der Hochschule Kempten eine “Social Impact Challenge” angeboten. Hier können alle Teilnehmenden nach Abschluss des Moduls herausfordernde Probleme mit sozialen Auswirkungen erkennen und analysieren sowie Lösungen entwickeln, die auf positive soziale Auswirkungen abzielen. Insbesondere soll technisches Wissen mit sozialem Bewusstsein verbunden werden. Im dritten Semester wird von der Hochschule Neu-Ulm ein zweiteiliges Modul angeboten.

Der Prozess beginnt mit einem “Ideation-Workshop”, bei dem reale Innovationsfragen von Unternehmen und Organisationen aus Schwaben behandelt werden. Anschließend findet eine Startup Challenge statt, bei der die Studierenden lernen, Lösungskonzepte und geeignete Geschäftsmodelle für konkrete Innovationsfragen zu entwickeln, einen ersten Geschäftsplan zu erstellen und diesen in eine umfassende Geschäftsidee umzusetzen. Im vierten Semester werden den Teilnehmenden an der Universität Augsburg internationale Aspekte des Unternehmertums und der Innovation vermittelt. Dazu wird eine einwöchige englischsprachige Summer School mit ausländischen Dozenten angeboten. Außerdem ist eine mehrtägige Exkursion geplant, bei der ein renommiertes ausländisches Innovationszentrum besucht wird. Neben der Zusammenarbeit im Qualifizierungsprogramm steht der umfassende Austausch der vier schwäbischen Partnerhochschulen bei grundlegenden Fragen im Zusammenhang mit Unternehmensgründungen im Vordergrund. Dies betrifft beispielsweise den Umgang mit gründungsrelevanten Erfindungen und Patenten. Durch weitere Förderanträge im Bereich “Unternehmensgründungen aus Hochschulen” sollen die Aktivitäten nachhaltig ausgebaut und weiterentwickelt werden.