Am Freitag hatte der EHC Königsbrunn den Meisterpokal vor Augen, die Brunnenstädter hätten sich bei einem Sieg den dritten Titel in Folge geholt. Doch nach 60 Spielminuten gingen die “Gladiators” des TSV Erding verdient mit 5:3 als Sieger vom Eis. Damit gleichen die Oberbayern nach einer sehr fair geführten Partie in der Serie Best-of-Seven zum 3:3 aus. Nun wird die Entscheidung um den Titel auf Sonntag verschoben, dann geht es im entscheidenden Spiel um Alles oder Nichts.
Beide Mannschaften konnten mit gut gefülltem Kader antreten, beim EHC kehrte Max Dropmann wieder in den Kader zurück. Erding trat dieses Mal mit Antony Gagnon an, der dritte Kontingentspieler Kyle Brothers durfte stattdessen die Partie von außen ansehen. Im Königsbrunner Tor stand wie schon in den letzten Partien Stefan Vajs, als Backup hielt sich Dave Blaschta bereit.
Pinguine starten stark, aber…
Königsbrunn startete stark in die Partie, erarbeitete sich von Beginn an mit Zug zum Tor gute Chancen. In der vierten Spielminute hatte der EHC einige gute Möglichkeiten, doch die Erdinger Defensive war auf der Hut und blockte die Schüsse gut weg. Die Brunnenstädter blieben gallig und suchten den Abschluss, die Gladiators kamen erst in Minute sieben zu ersten guten Möglichkeiten. In der 12. Spielminute lag das erste Tor in der Luft, doch Florian Dörings Schuss ging nur knapp vorbei. Zwei Minuten später verhinderte der Pfosten eine erste Führung der Königsbrunner. Der EHC blieb weiter am Drücker, wurde aber bei einem Konter kalt erwischt und kassierte das 0:1 durch Deubler, der einen Rebound einnetzte. Das Tor aus dem Nichts traf die Brunnenstädter hart, bis zum ersten Pausengang fielen aber keine weiteren Treffer, ein abgefälschter Schuss von Sternheimer ging nur knapp am Tor der Gäste vorbei.
Spannung pur
Nach Wiederanpfiff drängte Königsbrunn auf den Ausgleich. Doch Erding hatte nach der Führung wieder mehr Zugriff auf das Spiel und gestaltete die Partie ausgeglichener. In der siebten Minute setzten sich die Gladiators im gegnerischen Drittel fest, Matheson hatte das zweite Tor schon auf dem Schläger. Im Gegenzug fiel der Ausgleich, Lion Stange bediente Anton Egle mit einem Querpass, den der Schwede per Direktabnahme zum 1:1 vollstreckte. In der 31. Spielminute hatten die Brunnenstädter ihr erstes Überzahlspiel, doch Erding verteidigte gut und ließ nichts zu. Zwei Minuten später musste der EHC allerdings den nächsten Treffer schlucken, nach einem sehenswerten Alleingang traf Matheson zum 1:2 für Erding. Marco Sternheimer vergab gleich danach eine gute Möglichkeit, dafür brachte sich Anton Egle in der 37. Spielminute ein zweites Mal auf die Anzeigetafel. Nach Anspiel von Lion Stange traf Egle zunächst nur den Pfosten, der Puck prallte aber zurück auf den Rücken von Erdings Goalie Meder und von da aus ins Tor zum 2:2. In der 37. Spielminute tauchte Egle erneut alleine vor Meder auf, ein Treffer wollte aber nicht mehr fallen. Mit dem leistungsgerechten Gleichstand ging es danach ein letztes Mal in die Kabinen.

EHC Königsbrunn kämft und verliert
Nach dem Pausentee erwischte Erding den besseren Start und erzielte das 2:3, drei Minuten später fiel dann sogar das kuriose 2:4. Ein Aufbaupass der Königsbrunner Defensive prallte vom Schoner eines Erdinger Stürmers ab und landete dann unglücklich im Tor der Brunnenstäter. Doch der EHC hatte sich noch nicht aufgegeben, nur eine Minute später schlug Königsbrunn zurück. Mika Reuter bediente bei einem Konter Anton Egle, dessen Schuss zunächst noch von Goalie Meder pariert werden konnte. Den Rebound ließ er sich aber nicht entgehen und verkürzte zum 3:4. In der 53. Spielminute wäre fast der Ausgleich gefallen, doch der Erdinger Keeper war hellwach und verhinderte den Königsbrunner Treffer. Die Gäste verteidigten gut und ließen nur wenige Aktionen der Brunnenstädter zu, vier Minuten vor Spielende hatte der EHC ein zweites Mal die Chance, in Überzahl auszugleichen. Ein Treffer wollte aber nicht fallen, nach Ablauf der Strafe zog Coach Bobby Linke seinen letzten Joker und nahm Goalie Stefan Vajs zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Doch die Gladiators waren auf der Hut und netzten nach Scheibeneroberung ins leere Königsbrunner Tor ein. So stand es am Ende 3:5 nach einer Partie auf Augenhöhe, mit dem besseren Ende für die effizientere Mannschaft.

Chancen nicht genützt
Wenn du deine Chancen nicht nutzt, dann macht es der Gegner, wie schon am Dienstag bewahrheitete sich die Phrase. An Chancen für den Sieg mangelte es den Königsbrunnern nicht, aber im intensiven Kampf mit einem Gegner auf Augenhöhe waren die Gäste effektiver und defensiv stabil. Nun gilt es, am Sonntag in Erding alle Kräfte ein letztes Mal zu mobilisieren und das entscheidende Spiel sieben zu gewinnen. Anpfiff im Erdinger Eisstadion ist ab 18 Uhr.


