Ein bedeutender Schritt zur Stabilisierung der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH ist gemacht: Der Kreistag hat einstimmig die Finanzierung für die Jahre 2026 und 2027 beschlossen. Diese Entscheidung sichert nicht nur den Fortbestand der medizinischen Versorgung im Landkreis, sondern stärkt auch die laufende Sanierung der Klinikgesellschaft im Schutzschirmverfahren.
Einstimmiger Beschluss: Kreistag setzt klares Zeichen
Bereits der Krankenhausausschuss hatte in der Vorwoche einstimmig empfohlen, die Finanzierung auf den Weg zu bringen. Nun folgte der Kreistag mit einem ebenso klaren Votum – ein Meilenstein im Schutzschirmverfahren. Die Entscheidung betont die Rolle des Landkreises als verantwortungsbewusster Träger und ist ein starkes Signal für eine wohnortnahe, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in Dillingen und Wertingen.
„Die heute gefassten Beschlüsse zur Entschuldung und Durchfinanzierung haben eine entscheidende Tragweite. Sie sind ein Signal des Aufbruchs an die Belegschaft und die Landkreisbürger“, erklärt Landrat Markus Müller. „Ziel aller Bemühungen war und ist es, die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis einhergehend mit der Krankenhausreform sicherzustellen.“
Klinikstandorte als verlässliche Säulen der Gesundheitsversorgung
Die Kreiskliniken präsentieren sich inzwischen zukunftsorientiert: In Dillingen stehen zentrale medizinische Fachbereiche wie Notaufnahme, Intensivmedizin, Chirurgie, Orthopädie sowie die Frauenklinik mit Geburtshilfe zur Verfügung. In Wertingen liegt der Fokus auf Altersmedizin – ein Angebot, das mit einer geplanten geriatrischen Rehabilitation weiter ergänzt werden soll. Auch das medizinische Versorgungszentrum (DLG MVZ gGmbH) trägt zur ambulanten Versorgung bei.
Sanierungsprozess verläuft planmäßig
Geschäftsführerin Sonja Greschner und Sanierungsexperte Dr. Maximilian Pluta informierten im Kreistag ausführlich über den Stand des gerichtlichen Sanierungsverfahrens, die Ertrags- und Liquiditätsplanung sowie über die Umsetzung des Medizinkonzepts 2025.
„Wir befinden uns im Sanierungsverfahren auf einem guten Weg. Wir haben wichtige Meilensteine erreicht. Die Durchfinanzierung für die nächsten zwei Jahre ist entscheidend für den weiteren Fortgang im Verfahren“, so Dr. Maximilian Pluta. „Es ist erfreulich, dass der Kreistag den eingeschlagenen Weg unterstützt.“
In den kommenden Wochen soll der Insolvenzplan finalisiert werden. Noch in diesem Jahr ist ein Erörterungstermin mit den Gläubigern geplant. Wenn alles wie vorgesehen verläuft, könnte die Klinik ab 2026 wieder eigenständig wirtschaften.
Starkes Signal für Mitarbeitende, Patienten und Partner
Auch Geschäftsführerin Sonja Greschner zeigte sich erleichtert über die klare Entscheidung des Kreistags:„Wir begrüßen die Entscheidung ausdrücklich. Sie ist ein klares Signal für den hohen Stellenwert der Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis und gibt unseren Mitarbeitenden, Patienten und Partnern Stabilität, Vertrauen und Zuversicht.“
Man sei bereit, den Sanierungsweg konsequent fortzusetzen – mit einem klaren Ziel vor Augen: „Wir sind weiterhin für unsere Patienten qualitativ hochwertig da.“
Sachwalter lobt Zusammenarbeit – Gläubiger unterstützen Kurs
Der gerichtlich bestellte Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte bestätigte die gute Zusammenarbeit im Verfahren: „Alle Beteiligten sind sich der Verantwortung bewusst. Auch die Gläubiger unterstützen den Kurs der Kreiskliniken.“
Das Sanierungsverfahren unter dem Schutzschirm ermöglicht es dem Unternehmen, eigenverantwortlich unter Aufsicht und mit externer Expertise die Restrukturierung voranzutreiben – mit dem Ziel, die medizinische Versorgung langfristig zu sichern.


