Die Anschuldigungen wegen häuslicher Gewalt gegen den deutschen Tennis-Star Alexander Zverev könnten erneut in den Fokus der ATP rücken. „Uns sind die neuen Vorwürfe gegen Alexander Zverev und der jüngste Gerichtsbeschluss in Deutschland bekannt“, sagte der Sprecher des internationalen Tennisdachverbands, Nicola Arzani, auf stern-Anfrage.
Anfang Oktober hatte das Amtsgericht Tiergarten in Berlin einen Strafbefehl gegen den 26-Jährigen wegen Körperverletzung verhängt. Zverev bestreitet die Vorwürfe und erhob Einspruch. Der Strafbefehl ist daher nicht rechtskräftig. Es kommt nun zum Prozess, ein Termin ist noch offen.
Der Strafbefehl stützt sich auf Aussagen von Zverevs früherer Partnerin Brenda Patea, er sei ihr gegenüber im Mai 2020 gewalttätig geworden. Das Model und der Tennisspieler haben eine gemeinsame Tochter.
Nach stern-Informationen nahm eine Anwaltskanzlei aus Florida im Auftrag der ATP bereits im August letzten Jahres Kontakt zu Pateas Anwälten auf, um sie zu dem Fall zu befragen. Es soll zu einem ersten Austausch gekommen sein. Damals ging es um eine ATP-Untersuchung wegen ähnlicher Vorwürfe, die die frühere russische Tennisspielerin Olga Scharypova gegen Zverev vorgebracht hatte. Das ATP-Verfahren wurde später mangels verlässlicher Beweise eingestellt.
Privates Fehlverhalten kann in der Tenniswelt direkte Auswirkungen haben. In den Statuten wertet der Tennis-Verband Vorstrafen als rufschädigend für den Sport. Die ATP ahndet das mit Geldstrafe und mit bis zu drei Jahren Sperre.


