Großprojekt zum Schutz der Artenvielfalt im Unterallgäuer Haselbachtal

Wälder, Schilf, Nasswiesen und Stillgewässer – das Haselbachtal zwischen Stolzenhofen und Frickenhausen zeichnet sich durch eine weitgehend intakte und naturnahe Landschaft aus. Hier ist ein wertvolles Kleinod für Fauna und Flora in einer sonst stark landwirtschaftlich geprägten Landschaft entstanden und erhalten geblieben. Doch die Existenz dieses wertvollen Lebensraumes ist gefährdet. Deshalb setzt die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Unterallgäu ein Großprojekt zum Schutz und zum Erhalt des Tals um. Flächen in öffentlicher Hand werden demnächst umgestaltet. Für private Flächenbesitzer gibt es ab sofort Beratungen.

2023 05 10 Haselbachtal
Das Haselbachtal zwischen Stolzenhofen und Frickenhausen zeichnet sich durch eine weitgehend intakte und naturnahe Landschaft aus. Zum Schutz und Erhalt des Tals setzt die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt ein Großprojekt um.Foto: Maximilian Simmnacher/Landratsamt Unterallgäu

„Ziel des Projekts ist es, die wertvollen Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume in ihrem Bestand zu sichern und möglichst auszuweiten“, sagt Maximilian Simnacher von der Unteren Naturschutzbehörde. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, wurde ermittelt, nachdem Biologen und Naturschutzfachkräfte das Gebiet unter die Lupe genommen, Vegetationsaufnahmen gemacht und Vögel, Amphibien, Tagfalter, Libellen und Heuschrecken kartiert hatten.

Nun sollen die öffentlichen Flächen entsprechend umgestaltet werden. „In vielen Fällen bedeutet dies lediglich eine Anpassung der Nutzung, zum Beispiel eine spätere Mahd oder eine Wiederaufnahme der Pflege“, erklärt Simmnacher. „In anderen Fällen sind Bodenarbeiten, Ansaaten oder Pflanzungen sinnvoll.“

Für Privatpersonen, die Flächen im Gebiet besitzen und sich für die Artenvielfalt engagieren möchten, gibt es unverbindliche und kostenfreie Beratungsgespräche. Fabienne Finkenzeller und Maximilian Simmnacher von der Unteren Naturschutzbehörde informieren über fachliche Maßnahmen sowie Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.

Die Untere Naturschutzbehörde setzt das Projekt zusammen mit der Regierung von Schwaben um. Unterstützung gibt es vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach-Mindelheim, dem Landschaftspflegeverband Unterallgäu, der Stiftung Kulturlandschaft Günztal, dem Bund Naturschutz und dem Landesbund für Vogelschutz.

Weitere Informationen auf der Landkreis-Homepage unter www.unterallgaeu.de/haselbachtal oder bei Maximilian Simmnacher oder Fabienne Finkenzeller unter Telefon (08261) 995-261 beziehungsweise -671.