Ein großer Wels hat am Allmannsdorfer Strand am Brombachsee für einen dramatischen Zwischenfall gesorgt (wir berichteten). Das Tier attackierte am Tag des „Burning Beach Festivals“ gleich fünf Badegäste, bevor die Polizei es schließlich durch einen gezielten Schuss zur Strecke brachte.
Erste Angriffe am Nachmittag
Laut BRK-Sprecher Sohrab Taheri-Sohi wurden die Rettungskräfte bereits am Nachmittag alarmiert. „Zwischen 15 und 16 Uhr meldeten Badegäste Bissverletzungen an der Badeplattform“, berichtete der Sprecher der BILD. Fünf Menschen wurden vom BRK ambulant versorgt. Zwei von ihnen schilderten, sie seien kurz unter Wasser gezogen worden.
Vergebliche Versuche der Wasserwacht
Die Wasserwacht versuchte zunächst, den Wels mit einem Boot zu verscheuchen. Doch der bis zu zwei Meter lange Raubfisch ließ sich nicht beeindrucken und setzte sein aggressives Verhalten fort.
Erst ein Polizist beendete das Schauspiel durch einen gezielten Schuss. Das Tier wurde kurz darauf von einem Angler entdeckt und an Land gezogen.
Lärm, Laichzeit – mögliche Gründe für das Verhalten
Die Frage, warum der Wels überhaupt angriff, beschäftigt auch Fachleute. Prof. Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie in Berlin erklärt: „Der Wels laicht von Mai bis Juni in Ufernähe. Nähern sich Menschen seinem Gelege, kann er seinen Nachwuchs verteidigen.“
Auch der Lärm des Techno-Festivals könnte eine Rolle gespielt haben. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen reagieren Fische bei lautem, plötzlichem Lärm mit Stress – der bis zu aggressivem Verhalten führen kann.
Kein Grund zur Panik
Experten betonen jedoch: Welse sind normalerweise keine Gefahr für Menschen. Sie hinterlassen bei Begegnung eher oberflächliche „Ratscher“ und keine echten Bisswunden.


