Ein außergewöhnliches Kapitel in der Stadtgeschichte Augsburgs steht kurz bevor: Im Zuge der Sanierung des Perlachturms wird erstmals die markante Turmzwiebel des Wahrzeichens demontiert – ein Vorgang, der zwischen dem 14. und 25. Juli geplant ist. Der genaue Termin bleibt witterungsabhängig, da für den aufwendigen Hebevorgang absolute Windstille notwendig ist. Die Stadt kündigt an, die Öffentlichkeit rechtzeitig zu informieren, sobald das Datum feststeht.
Kuppel wird vor dem Rathaus zum Blickfang und Infozentrum
Nach dem spektakulären Abheben wird die Turmzwiebel zunächst auf dem Fischmarkt zwischengelagert. Anschließend erhält sie einen neuen, temporären Platz: Auf einer eigens errichteten Stahlkonstruktion vor dem Augsburger Rathaus wird sie als öffentlich zugänglicher Info-Pavillon aufgestellt. Dort können Bürgerinnen und Bürger sich nicht nur das imposante Bauwerk aus nächster Nähe ansehen, sondern sich auch umfassend über die laufende Sanierung informieren.
„Für Augsburg ist der Perlachturm weit mehr als nur ein Bauwerk – er ist ein Symbol für unsere Identität und Stadtgeschichte. Dass wir nun zum ersten Mal überhaupt die Turmzwiebel abheben, ist ein technisches Meisterstück und ein starkes Zeichen für den Erhalt unserer historischen Wahrzeichen“, betont Oberbürgermeisterin Eva Weber.
Präzision in 60 Metern Höhe: So läuft das Abheben der Zwiebel ab
Bevor der eigentliche Hebevorgang beginnen kann, wird in etwa 60 Metern Höhe ein Stahlkranz um die Zwiebelkonstruktion montiert. Dieser dient der Stabilisierung sowie der sicheren Lastverteilung. Über den Kranz werden die Ketten eines Krans befestigt, der schließlich die komplette Turmzwiebel vom Natursteinuntergrund abhebt. Dazu wird die Verbindung zum Unterbau zunächst freigeschnitten.
Sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird täglich aufs Neue entschieden, ob die Wetterbedingungen eine Durchführung erlauben. Ist dies der Fall, folgt der entscheidende Moment: Die Zwiebel wird vorsichtig vom Turm gelöst und über den Fischmarkt abgesetzt.
Glocken auf Reisen – Pavillon als neues Stadt-Highlight
In einem weiteren Schritt werden anschließend die beiden verbliebenen Glocken aus dem Turminneren geborgen. Sie werden zur Restauration nach Passau gebracht. Parallel beginnt der Aufbau des Info-Pavillons, der aus der Turmzwiebel entsteht und über die gesamte Dauer der Sanierung – rund zwei Jahre – als Begegnungsort dienen soll.
„Ich freue mich, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gästen unserer Stadt auch während der nächsten zwei Jahre der Sanierung dann zu einem kleinen Perlach-Erlebnis in unserem Info-Pavillon einladen können“, erklärt Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle.
Mit der Kombination aus technischem Großprojekt und Bürgernähe schafft die Stadt ein ebenso symbolträchtiges wie innovatives Format zur Begleitung des Sanierungsvorhabens. Ein Mini-Perlachturm mit großer Wirkung – direkt im Herzen Augsburgs.


