Der Sommer verabschiedet sich, und die Stadt kehrt langsam in den Alltag zurück. Für Tausende von Schülerinnen und Schülern heißt es im September in Augsburg: Zurück ins Klassenzimmer. Der Beginn eines neuen Schuljahres ist immer ein Moment des Aufbruchs und der Hoffnung. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet er neue Chancen und neue Herausforderungen. Für uns als Stadt ist es die Gelegenheit, den Fokus auf unsere Daueraufgabe Schulsanierung zu lenken. Denn eines ist klar: Hier gibt es immer noch viel zu tun!

Die Augsburger Schullandschaft ist in die Jahre gekommen. Die meisten unserer rund 120 Schulgebäude sind historisch, in der Nachkriegszeit oder in den 70-er Jahren erbaut worden. Die Bausubstanz ist entsprechend veraltet, und es ist klar, dass es an vielen Ecken und Enden dringend Modernisierungen braucht. Und was über Jahrzehnte verschleppt wurde, lässt sich nicht in wenigen Jahren aufholen. Unser Fokus liegt darauf, die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Deshalb investieren wir aktuell einen Großteil der verfügbaren Mittel in dringend notwendige Maßnahmen wie Brandschutz und die Instandsetzung von Dächern. Leider müssen dadurch andere dringende Anliegen, wie etwa die Sanierung der Toilettenanlagen, oft in den Hintergrund treten – so auch an der Ulrichschule. Dort haben der engagierte Elternbeirat und die Schwabenhilfe in Eigenregie Teile des Schulgebäudes renoviert. Dieses beeindruckende Engagement verdient größte Anerkennung, und ich bin dankbar für solche tatkräftige Unterstützung. Um solche Initiativen zukünftig zu erleichtern, hat unser Bildungsreferat eine Handreichung für die Schulfamilien erstellt.
Dennoch dürfen wir nicht vergessen: Die Verantwortung für die Schulsanierungen liegt bei uns. Und dieser Verantwortung stelle ich mich. Seit 2020 flossen bis Ende dieses Jahres rund 240 Millionen Euro in Sanierungen und Neubauten. Allerdings wird grob geschätzt, dass wir über 2 Milliarden Euro benötigen, um alle Schulen in unserer Stadt umfassend zu sanieren. Eine gewaltige Summe, die uns zeigt, wie lange hier zu wenig investiert wurde.
Umso wichtiger ist es, dass wir für dieses Jahr bereits 64 Millionen Euro im Haushalt bereitstellen konnten – so viel wie noch nie in der Geschichte Augsburgs. Und das trotz der angespannten Finanzlage, die unter anderem durch die enorme Baukostensteigerung weiter erschwert wird.
Doch der Sanierungsstau ist nicht unsere einzige Aufgabe beim Thema Schulen. Augsburg wächst, und mit dem Wachstum der Stadt müssen wir auch mehr Kinder beschulen. Der gesetzliche Anspruch auf Ganztagsbetreuung stellt uns ebenfalls vor Herausforderungen und erfordert weitere bauliche Anpassungen und moderne Ausstattungen. Zudem spielt die Digitalisierung eine immer größere Rolle im Schulalltag, und auch hier müssen wir die Infrastruktur weiter ausbauen. Letztlich geht es nicht nur darum, alte Gebäude zu renovieren – wir müssen die Schulen fit für die Zukunft machen. Das ist eine Mammutaufgabe, die uns über Jahre hinaus beschäftigen wird. Aber wir packen es an und bleiben dran!
Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und Eltern einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr!
Ihre Eva Weber
Eva Weber ist seit Mai 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg. Seit Mai 2014 veröffentlicht sie eine regelmäßige Kolumne exklusiv bei Presse Augsburg.

