Eine sehr arbeitsreiche Silvesternacht brachte der Jahreswechsel den
Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst. Trotzdem zieht die Feuerwehr München ein positives Fazit.

Erst am Nachmittag begannen die ersten kleineren Brände, verursacht durch
Feuerwerkskörper. Überwiegend handelte es sich um kleinere Brände an Mülltonnen
oder Containern. Den ersten größeren Feuerwehreinsatz gab es in Perlach um 18:21
Uhr. Hier kam es in einem Hochhaus durch eine Feuerwerksrakete zu einem massiven
Balkonbrand. Dabei platzte durch die Hitzeeinwirkung die Fensterscheibe. Die
Mieterin verletzte sich bei den Löscharbeiten. Sie musste mit schweren
Verbrennungen in eine Münchner Klinik transportiert werden. Die Feuerwehr konnte
ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnung und den darüberliegenden Balkon
gerade noch rechtzeitig verhindern. Dennoch mussten mehrere Etagen wegen der
Verrauchung kontrolliert und anschließend mit einem Hochleistungslüfter
entraucht werden. Im Anschluss wurde die zerborstene Fensterscheibe von den
Feuerwehrleuten verschlossen. Der Einsatz dauerte knapp zwei Stunden.
Je näher der Jahreswechsel rückte, desto höher war die Zahl der Notrufe, die in
der Integrierten Leitstelle einliefen und bearbeitet werden mussten. Durch eine
geplante Aufstockung des Personals in der Leitstelle wurden die Anrufe schnell
abgearbeitet und disponiert. Aufgrund der Erhöhung von Rettungsmitteln und der
festen Besetzung von 22 Hilfeleistungslöschfahrzeugen durch die Freiwillige
Feuerwehr konnten die Einsatzstellen sehr schnell mit Fahrzeugen und
Einsatzkräften bedient werden. Dies führte dazu, dass die Feuerwehrleute meist
noch rechtzeitig kamen, um größere Schäden an Gebäuden zu verhindern.
Insbesondere bei mehreren Balkonbränden konnte ein Übergreifen auf die Wohnungen
verhindert werden.
Etliche Mülltonnen, Container und Mülltonnenhäuser fielen den Flammen zum Opfer.
Zum Teil standen hier ganze Einhausungen mit mehreren Großraumtonnen in
Vollbrand.
In den frühen Morgenstunden kam es um 4:45 Uhr zu einem größeren Brandereignis
in der Parkstadt Solln. Bei Eintreffen des Löschzuges der Feuerwehr standen
bereits zwei Pkw sowie ein Nebengebäude mit mehreren Mülltonnen in Vollbrand.
Mit mehreren Löschrohren wurde ein umfangreicher Löschangriff eingeleitet. Die
Bewohnerinnen und Bewohner des Mehrparteienhauses wurden während der
Löscharbeiten in einem Großraumrettungswagen untergebracht und betreut. Nach den
Löscharbeiten musste ein Teil der Gebäudedämmung zur Kontrolle geöffnet werden.
Glücklicherweise breitete sich das Feuer nicht auf die Wärmedämmung des Hauses
aus. Das Wohnhaus musste mit einem Hochleistungslüfter entraucht werden, da bei
dem Feuer Rauch eindrang. Im Anschluss konnten die Bewohner wieder in ihre
Wohnungen zurückkehren. Bei einer Nachsicht an der Einsatzstelle mussten
nochmals Kleinteile des völlig zerstörten Müllhauses abgelöscht werden, da sich
hier das Feuer nochmals entzündete.
Auch für die Rettungsdienstkräfte gab es wieder jede Menge zu tun.
Glücklicherweise kam es in diesem Jahr nicht zu besonders schweren Verletzungen
durch Pyrotechnik. Dennoch rückten die notarztbesetzen Fahrzeuge der Feuerwehr
im Betrachtungszeitraum von 12.00 Uhr bis 7.00 Uhr morgens zu über 100 Einsätzen
aus. Übermäßiger Alkoholkonsum war häufig die Ursache für Stürze, Verletzungen
und Streitigkeiten.
Besonders zu erwähnen ist die insgesamt friedliche Feierstimmung in München.
Meist wurden die Einsatzkräfte mit einem Lachen, Zuspruch und netten Worten
empfangen. Schwere Übergriffe auf Einsatzkräfte blieben aus. Dafür sagen wir
Danke!
Einsatzstatistik:
- Feuerwehreinsätze 12.00 Uhr bis 7.00 Uhr:
- 209 Einsätze (Vorjahr 204) davon:
- Brandeinsätze 183 (Vorjahr 192) Technische Hilfeleistungen 26 (Vorjahr 12)
- Rettungsdiensteinsätze gesamt von 19.00 Uhr bis 7.00 Uhr
- 426 Einsätze (Vorjahr 459)
- Eingesetzte Kräfte: Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr
(kiß/sco)

