Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) und das Staatstheater Augsburg vereinen erneut ihre Kreativität für das Bühnenprojekt „La Cenerentola“ von Gioachino Rossini.
Die Oper feiert am 30. November 2024 in der Interimsspielstätte Martini-Park nahe dem tim ihre Premiere. Für die Produktion hat die Museumsweberei des tim 60 Meter Stoff in aufwendiger Jacquard-Technik gewebt – eine präzise Technik, die aufwendig gemusterte Textilien entstehen lässt. Gemeinsam entschieden die Partner sich für ein florales 1950er-Jahre-Muster, das einst vom traditionsreichen Augsburger Textilunternehmen Dierig stammte und nun für die Oper neu aufgearbeitet wurde.
Textiles Erbe trifft auf moderne Theaterkunst
Mit dem originalen Dierig-Muster als Grundlage gestaltete das tim in Zusammenarbeit mit dem Theater ein zeitgemäßes Textildesign. „Unsere Textiltechniker haben das Muster für den digitalen Einsatz optimiert und so historisches Erbe neu belebt“, erklärt tim-Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus Murr. „Damit wird das kulturelle Erbe der Textilgeschichte in einem aktuellen Kontext erlebbar.“ Dank moderner High-Tech-Webmaschinen konnte das Blumenmuster aufwendig in Gelb und Weiß gewebt werden und wird in „La Cenerentola“ als Bestandteil der Kostüme prominent zu sehen sein. Kostümbildnerin Dinah Ehm, gebürtige Augsburgerin, zeigt sich begeistert über die Kooperation und die Neuinszenierung der Augsburger Textilgeschichte.
Langjährige Zusammenarbeit für kulturelle Projekte
Die enge Partnerschaft zwischen tim und Staatstheater Augsburg bringt immer wieder innovative Kulturprojekte hervor. Nach gemeinsamen Produktionen wie „Die Weber von Augsburg“ und der Unterstützung des „Fliegenden Holländers“ setzen die beiden Einrichtungen mit „La Cenerentola“ ein weiteres Zeichen für die Verbundenheit von historischem Textildesign und zeitgenössischer Kunst. Auch außerhalb der Theaterbühne, etwa beim „Klimafestival“ des letzten Jahres, setzen die Kulturpartner Zeichen für Nachhaltigkeit und Tradition in Augsburg.


